BONFIRE Temple Of Lies

AFM Records / Soulfood

Erfolgreiche Verjüngungskur

Seit sich Band-Oberhaupt Hans Ziller (der die Geschicke des einst als CACUMEN gegründeten Unternehmens bereits seit 1972 (!) lenkt) dazu entschlossen hat den früheren VIRON-Sänger Alexx Stahl (den man auch als Frontmann von ROXXCALIBUR und MASTERS OF DISGUISE kennt) für BONFIRE zu verpflichten, hat sich einiges verändert im Hause der Ingolstädter Hard Rock-Institution. Nach jahrelangen Querelen ist nämlich nicht nur  wieder Frieden eingekehrt, es tut auch gut zu hören, dass sich BONFIRE auch wiederso weit sind, um sich als Band um das Wesentliche kümmern zu können.

Schon mit dem letzten Dreher "Byte The Bullet" war erkennbar, dass auch eine gehörige Brise an „"frischem Wind“ Einzug gehalten hatte, schließlich knallte das Teil doch wesentlich heftiger aus den Boxen als "Branded“ (die letzte Kooperation mit Claus Lessmann) und "Glörious“ (das mit David Reece eingespielte letzte Studioalbum aus dem Jahr 2015). Diesen Weg scheint Mr. Ziller samt Mannschaft offenbar auch weiterhin zu verfolgen, denn "Temple Of Lies“ klingt sogar noch eine Schippe härter.

Allerdings muss man hinzufügen, dass der nach dem Intro offerierte Titeltrack so gar nicht nach BONFIRE klingt, sondern man eher denkt eine „verirrte“ PRIMAL FEAR oder JUDAS PRIEST-Nummer zu hören. Dabei ist aber nicht nur die von Alexx brillant eingesetzte "Sirene", die derlei Gedanken aufkommen lässt. Auch die Gitarren riffen deftiger als man es von der früher vorwiegend an gediegenen US-Hard Rock-Sounds orientierten Band kennt.

Up-Tempo-Metal dieser Art gibt es zwar in weiterer Folge nicht mehr zu hören, doch auch das hymnische, dezent an ACCEPT erinnernde 'Stand Or Fall‘, oder auch die mit HELLOWEEN-Schlagseite versehene Gute-Laune-Nummer 'Fly Away‘ hätte man nicht unbedingt auf einem BONFIRE-Album erwartet.

Zwar gibt es sehr wohl auch einige, eher dem früheren Sound nahekommende, klassische Hard Rock-Nummern (mit 'On The Wings Of An Angel' könnte es der Formation sogar gelingen wieder einmal die Charts zu entern - was für eine Hymne!) zu hören, in Summe überwiegt aber doch der Überraschungsmoment ob der offensichtlichen Neuorientierung nach erfolgter "Line-Up-Runderneuerung“. Respekt!

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