Die Wiener Singer/Songwriterin Clara Luzia ist noch immer nicht alt und trotzdem kann man sie langsam als wirklich konstante, österreichische Institution des Genres bezeichnen. Seit ihrem Solo-Debüt 2006 („Railroad Tracks“) hat sie unzählige Alben, EPs, Splits, Soundtrack- & Theaterbeiträge geschaffen, mit vielen verschiedenen Musiker_innen und Besetzungen performt, 2008 sogar den Fm4-Amadeus gewonnen und in Miriam Unger’s feministischer Musiker_innen-Doku „Oh Yeah, She Performs“ (2012) war sie eine der vier Protagonistinnen.

Bislang pendelte sie dabei zwischen fragiler, akustischer Singer/Songwriter-Musik über Alternative Folk, durchaus Mainstream-tauglichen Chart-Pop bis zu ganz schön rockigen Arrangements, letzteres insbesondere seit dem 2013er Release „We Are Fish“. Außerdem gehört sie zur Generation junger, selbstbewusster Frauen im nach wie vor männerdominierten Musikbusiness. So hat sie selbst ihr Label Asinella Records gegründet und hat somit die volle Kontrolle über ihre Veröffentlichungen.

Ihr neues Album wendet sich großteils der rock-poppigen Seite zu. Es findet sich ein Liebeslied an ihre Schlagzeugerin und Ehefrau (o.k., korrekterweise „eingetragene Partnerin“; mehr ist der österreichische Staat gegenwärtig nicht bereit zu gewähren) Catharina, Erinnerungen an ihre Urgroßmutter, viel Persönliches. Ein wirklich durchgängiges Konzept ist trotzdem nicht unbedingt auszumachen, es sind einfach nur 9 ziemlich knackige, leichtfüßige, kurze und vor allem eingängige Pop/Rock-Songs. Produziert und mitkomponiert hat Julian Simmons (Gemma Ray, Ed Sheeran). Die Promo macht übrigens Andreas Voller, der ehemalige, sympathische HOANZL-Produktmanager, mit seiner neugegründeten Agentur VOLLER SOUND, für Brancheninteressierte sicherlich anmerkenswert.

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