GHALIA VOLT One Woman Band

Ruf Records

Auch im Alleingang eine Wucht

Während die junge Lady auf den Vorgängern nur mit ihrem Vornamen firmierte wollte sich Gahalia Volt nun auf “One Woman Band” sichtlich neu definieren. Musste sie auch, da auch ihr mit COVID-19 die Live-Gigs wegbrachen und die Kosten von Studioaufnahmen mit Band und Gästen, wie bisher gewohnt, für sie nicht mehr finanzierbar waren.

Es war sicher keine leichte Entscheidung, aber Ghalia beschloss zu ihren Anfängen zurückzukehren, als sie sich im heimatlichen Brüssel als Straßensängerin/-musikantin ihre ersten Sporen verdiente. Natürlich nicht zu besagten Auftritten sondern zum damaligen Usus, sich völlig im Alleingang musikalisch darzubieten.

Und sie hatte damals ebenso gelernt, sich mit bescheidenen Mitteln in Szene zu setzen: “Ich spielte hier mit einem richtigen Drumset, spielte Kick Drum, Snare, Hi-Hat und manchmal dazu noch ein Tambourin mit beiden Beinen, spielte Slide und sang gleichzeitg dazu.” Das resultiert in a priori ungewohnten Klängen, die aber vom Opener “Last Minute Packer” weg ihren eigenen Charme entfalten. Die scheinbare Monotonie auf “Espiritu Papago” wird mit druckvollen Slide-Passagen interpunktiert und das Delta-bluesige “Evil Thoughts” kommt in diesem Setting unheimlich originär. Die dreckige, angefuzzte Slow Motion-Version von Elmore James’ “It Hurts Me Too” ist definitv ein Klasse für sich, die Fuzzbox kommt dann verstärkt auf dem Abgeher “Reap What You Sow” zum Einsatz und Slide-Connaisseure auf “Bad Apple” definitiv auf ihre Kosten.

Von mir aus könnte Ghalia die “One Woman Band” durchaus beibehalten, Blues-Fans sei die Scheibe uneingeschränkt ans Herz gelegt!

www.ghaliavolt.com