HOLLOW HAZE Between Wild Landscapes And Deep Blue Seas

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Weniger wäre mehr gewesen

Diese, aus dem Raum Vicenza stammende Truppe hat sich mit ihrem überaus melodisch angelegten Stil nicht nur in der Heimat, sondern auch weit darüber hinaus einen guten Namen machen können. HOLLOW HAZE dürften zudem in einem permanenten, kreativen Hoch agiert haben, veröffentlichte die Formation doch zwischen 2006 und 2015 insgesamt sechs Studioalben. Die wurden zwar auf unterschiedliche Weise in Umlauf gebracht, im Laufe der Zeit stieg aber auch der Bekanntheitsgrad der jeweiligen Label, die HOLLOW HAZE als Kooperationspartner an ihrer Seite hatten. Dennoch wurde das Unternehmen 2015 auf Eis gelegt, nicht zuletzt, weil einige der Musiker mit ihren Nebenprojekte dermaßen ausgelastet waren, dass schlicht die Zeit dafür fehlte.

Allen voran Bandoberhaupt Nick Salvio, der über den Kontakt von Frontiers-Chef Serafino Perugino mit Fabio Lione am ersten (und bisher auch einzigen) Album des Projekts ETERNAL IDOL arbeitete. Doch knapp vier Jahre nach der "Vereisung" von HOLLOW HAZE hat Nick nun doch wieder die Zeit gefunden um seine "alte Liebe" entsprechend zu betreiben. Dafür rekrutierte er neben seinem Langzeitpartner Dave Cestaro am Bass, den aktuell auch bei SWEET OBLIVION aktiven Drummer Paolo Caridi sowie ARTHEMIS-Frontmann Fabio Dessi. In dieser Besetzung ging es auch recht bald ins Studio um die von Nick komponierten und konzipierten Nummern einzuspielen.

Das Ergebnis nennt sich "Between Wild Landscapes And Deep Blue Seas", kommt mit einem ansprechend ansehnlich gestalteten Artwork daher und enthält elf Songs, die als Kernthema im Prinzip die Frage nach dem Sinn des Lebens verbindet. Als Konzeptalbum ist die Scheibe aber dennoch definitiv nicht zu verstehen, da die Songs allesamt für sich stehen, und das auch können. Musikalisch hat sich die Band an sich nicht großartig verändert, das Hauptaugenmerk liegt immer noch auf üppig arrangiertem, bombastischem Metal mit viel Melodie.

Allerdings, und darin liegt das kleine Problemchen von "Between Wild Landscapes And Deep Blue Seas", haben die Italiener in vielen Belangen ein klein wenig übertrieben. Allen voran bei den symphonischen Zutaten und dem Bombast-Anteil, der doch wesentlich höher ist als etwa beim 2013er Opus "Countdown To Revenge". Dadurch sind auch die Gitarren etwas ins Hintertreffen geraten.

So bleibt als Fazit bei allem Respekt vor der einwandfreien, makellosen Darbietung festzuhalten, dass der Dreher einfach zu wenig rockt und auch ansprechende Soli sind nur in 'Oblivion' und 'Resurrection' zu hören. Zwar verstehen es Nick und seine Mannschaft immer noch gut für zwar ausladende, jedoch eingängige Kompositionen zu sorgen, das berühmt-berüchtigte Zitat "Weniger wäre mehr gewesen", trifft auf "Between Wild Landscapes And Deep Blue Seas" aber dennoch voll und ganz zu.

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