INGLORIOUS Ride To Nowhere

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Der Wendepunkt in der Karriere?

 

Beim berühmt-berüchtigten dritten Album ist diese Band inzwischen angelangt und schenkt man den bisherigen Presse-Stimmen in der britischen Heimat Glauben, sollte INGLORIOUS mit "Ride To Nowhere" der große Wurf, sprich der Durchbruch auf internationaler Ebene, locker gelingen.

Allerdings scheint die auf dem Cover abgebildete Hochschaubahn in gewisser Weise das vorweggenommene Sinnbild für die aktuelle Bandsituation zu sein. Allen Vorschusslorbeeren zum Trotz wurde nämlich kurz vor der Veröffentlichung der Scheibe bekanntgegeben, dass sich sowohl die beiden Gitarristen Andreas Z. Eriksson und Andrew Lowe als auch Bassist Colin Parkinson aus der Band verabschiedet haben.

Das bedeutet auf der einen Seite, dass nun jene Kritiker, die INGLORIOUS von Beginn an bloß für ein Solo-Projekt von Sänger Nathan James gehalten haben, erneut Nährboden für ihre Theorien gefunden haben, anderseits aber auch, dass der Status Quo des Unternehmens an Hand von "Ride To Nowhwere" nicht ganz so einfach zu beschreiben ist. Egal, an der Tatsache, dass den fünf Herren mit dem dritten Dreher unter dem Banner INGLORIOUS ein feines Teil geglückt ist, ändert die fortan veränderte Band-Konstellation nämlich nichts. Nachvollziehbar erscheint zudem der Umstand, dass die abtrünnig gewordenen Saitenfraktion in keiner Weise die Musik an sich, und erst Recht nicht die neuen Songs als Grund für ihr Ausscheiden angibt.

Wie auch? Das Quintett hat eine formidable Melange aus klassisch britischem Hard Rock, einer amtlichen Portion Groove und jeder Menge Hooks auf diesem Album verewigt. Zwar klingt ein Großteil der Songs in der Tat auf die ausdrucksstarke Stimme von Nathan zugeschnitten und auch der Mix von Kevin Shirely rückt den Frontmann ins Rampenlicht, der Sänger allein hätte ein solches Album aber wohl kaum zustande gebracht.

Schließlich sind es auch die markanten Riffs und Gitarrenmelodien, die etwa den fulminanten Opener 'Where Are You Now?', oder das an frühe THUNDER erinnernde, erdig-bluesrockende 'Freak Show' nachhaltig prägen. Und auch die emotionsgeladenen Tracks wie das tiefenentspannte 'Never Alone' oder das ergreifende 'I Don’t Know You' wären ohne den Beitrag der "Deserteure" wohl niemals auf dermaßen intensive Weise umzusetzen gewesen.

Als Fazit bleibt demnach festzuhalten, dass die Momentaufnahme "Ride To Nowhere" (hoffentlich kein Sinnbild für die weitere Band-Existenz....) nachhaltig unter Beweist stellt, dass INGLORIOUS in der darauf vereinten Konstellation durchaus den Durchbruch schaffen hätte können, denn mit Ausnahme des ganz großen Hits, ist alles vorhanden. Was die Zukunft für das Unternehmen bringen wird, bleibt aber jedoch erst einmal abzuwarten.....

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