Der Analog- und Vintage-Fanatiker war mit seinen WHITE STRIPES Anfang der 2000er neben den STROKES wesentlich für den Garage-Rock-Revival-Boom mitverantwortlich. Neben seinen Bands THE DEAD WEATHER und THE RACONTEURS veröffentlicht er seit 2012 auch Soloalben.
„Boarding House Reach“ ist diesbezüglich sein drittes Werk. Laut Info hat er sich dafür in einem spartanischem Appartement, völlig abgeschottet von äußerlichen Einflüssen einkaserniert und sich mit exakt dem Equipment ausgestattet, welches er mit 15 Jahren besessen hatte: ein Vier-Spur-Tape-Rekorder, einfacher Mixer und minimalistische Instrumentierung. Die so entstandenen Songs wurden später in seinem eigenen „Third Man Studio“ in Nashville und diversen anderen Orten mit Hilfe einer Liste an Leuten produziert, dass einem schwindlig wird. Mit dabei Musiker_innen von Beyoncé, Mariah Carey, Kanye West, Lil Wayne, Jay-Z, Talib Kweli, UNKNOWN MORTAL ORCHESTRA, Pitbull, David Byrne oder DEPECHE MODE. Wie immer bei Jack White ist alles schwerst von Musiker_innen handmade und analog. Dies äußert sich auch in der Veröffentlichungsform in der Vinyledition über sein eigenes Label „Third Man Recordings“ und gepresst in seinem eigenen Presswerk „Third Man Pressing“, aufwändig und mit unzähligen Schmankerl und Gimmicks versehen. Exklusiv über Subscription bei Third Man versteht sich, ein bisschen Geschäftsmann ist der Missionar schon auch.
Musikalisch ist „Boarding House Reach“ feinste Vielfalt und Nostalgie in einen Guß gegossen, der Jack White heißt: Blues, Rock’n’Roll, harter Funk, Gospel, Proto-Punk, ein bisschen Country, Hip Hop. Krachende Gitarren und fuzzende Synths aber auch genügend experimentelle Vocals, Percussion, Athmo. Hier verfolgt ein Mann extrem konsequent seine Vision und hat sich dafür mit den WHITE STRIPES die perfekte Grundlage und mit Third Man eine fantastische Infrastruktur geschaffen.
Hochachtung!
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