JARED JAMES NICHOLS Black Magic

Listenable Records / Edel

Rockiger und "Zakkiger" denn je

Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass der an sich eigentlich noch vergleichsweise junge Kerl (Jared ist noch keine 30 Jahre alt!) bereits die Ehre hatte, im Vorprogramm von Altvorderen wie LYNYRD SKYNYRD, BLUE ÖYSTER CULT, UFO, ZZ TOP oder SAXON auftreten zu dürfen, hat ihn bzw. das nach ihm benannte Trio zu einer respektierten Größe in der Blues/Classic Rock-Szene gemacht. Als Fan dieser Gangart kann man aber auch gar nichts falsch machen, wenn man sich seine Scheibletten zu Gemüte führt.

Allerdings ist es schon auffällig, dass "Black Magic" eine ganze Ecke deftiger rüberkommt als die vorherigen Veröffentlichungen. Dass dafür seine Bekanntschaft mit Zakk WYLDE, den Jared ebenso bereits begleiten durfte, eine Rolle spielt, darf also durchaus angenommen werden, schließlich sind es vor allem die durchaus an Zakk angelehnten, vergleichsweise harschen Riffs, die das zweite Langeisen des Burschen prägen. Seine Blues-Roots hat der aus Wisconsin stammende Gitarrist aber keineswegs abgelegt, wie etwa das emotionsgeladene "Don’t Be Scared" eindrucksvoll unter Beweis stellt. Ebenso wenig mangelt es "Black Magic" - Exkurse ins Okkulte verkneift sich der junge Mann übrigens, also keine Bange diesbezüglich! – an fein ausgearbeiteten Soli.

Diese jedoch sind immerzu den Songs untergeordnet, wie man generell den Eindruck erhält, hier ein Band-Album zu hören und keineswegs das Werk eines Selbstdarstellers. So wird in den schweren, deftig tönenden Tracks wie etwa "Home" (BLACK LABEL SOCIETY lassen nett grüßen) ebenso deutlich, dass Erik Sandin (b) und Dennis Holm (dr) mehr als nur Begleitmusiker sind, wie auch dann, wenn das Arbeitsgerät des Namensgebers – wie etwa in "End Of Time" - so richtig ins Jaulen gerät und erst recht in den gefühlsbetonten Nummern wie "What Love", die ohne das entsprechende Rhythmus-Fundament blass bleiben würden.

Ein überaus empfehlenswertes Teil also, das von Jared zusammen mit Joe Perry-Filius Tony in Johnny Depp‘s Heimstudio in L.A. sowie dem AEORSMITH-eigenen "The Boneyard"-Studio in Boston aufgenommen wurde und den entsprechend knackigen Klang erhielt.

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