Joe BONAMASSA Redemption

Provogue / Mascot Label Group

Erneut ganz großes Kino!

Auch wenn es längst bekannt ist, kann nicht oft genug auf den unglaublichen Arbeitseifer des Gitarrenvirtuosen hingewiesen werden. So kredenzt der gute Mann dieser Tage mit "Redemption" nicht einfach nur ein weiteres (die Diskographie weist inzwischen stattliche 13 Studioalben auf!) Album, sondern auch das dritte Studioalbum in Serie auf dem ausschließlich brandneues Material aus seiner Feder zu hören ist.

Während die beiden in diesem Jahr (!) bereits veröffentlichten Scheiben "Black Coffee" und "British Blues Explosion Live" von seiner überaus gelungenen Kooperation mit Beth HART bzw. seiner eleganten Herangehensweise sich an diversen Genre-Heroen zu versuchen lebte, gibt es auf dem aktuellen Dreher wieder BONAMASSA pur zu hören. Auf verhältnismäßig heftige Manier sogar, denn auf "Redemption" lebt Joe seine Rock-Ader aus und zelebriert den Blues zumeist auf griffig-deftige Art.

'Während der Einstieg 'Evil Mama' (spannend, dass dazu im Kopfkino Glenn Hughes herbeigeeilt kommt....) und 'Molly O‘' (das 'Kashmir'-ähnliche Riff lässt einem aus dem Stand heraus durchdrehen!) ein klein wenig an LED ZEPPELIN denken lassen, evoziert das Boogie-geprägte 'King Bee Shakedown' Gedanken ZZ TOP. Die lässigen Bläsereinsätze lassen (sofern HUGHES wieder von der Bildfläche verschwunden ist) dabei im Kopfkino Meister BONAMASSA als weiteren BLUES BROTHER auftreten. Das würde für mich generell durchaus passen.

Falls für euch nicht, auch nicht tragisch, denn die Scheibe kommt in Summe dennoch gut, ach was, verdammt gut, aus den Boxen. Auch die Tatsache, dass "Redemption" unter Mithilfe diverser Studio-Recken unter anderem in Nashville aufgenommen wurde, macht sich auf jeden Fall bemerkbar. 'Deep In The Blues Again' etwa erweist sich als urtypisch amerikanisch, nicht zuletzt durch die geschmackvollen Hintergrund-Gesänge. Aber auch 'Pick Up The Pieces' schlägt in jene Kerbe und macht Laune, während der Titelsong ein klein wenig ruhiger und nachdenklicher ausgefallen ist.

Dem gegenüber stehen die tiefschürfenden, vom emotionalen Vortrag geprägten 'Self-Inflicted Wound' und 'Just 'Cos You Can Don't Mean You Should', die beide erkennen lassen, dass Joe wohl auch im unvergessenen Gary MOORE ein Vorbild gefunden hat. Die beide Nummern hätten nämlich durchaus auch auf die Früh-90er-Blues-Alben des Iren gepasst.

Als Fazit lässt sich also festhalten, dass Joe BONAMASSA mit "Redemption" in allen Lagen - sprich in sämtlichen Gangarten des Genres – überzeugt und zudem einmal mehr eine Gala-Vorstellung an seinem Instrument (man höre die Fingerfertigkeit im Finale 'Love Is A Gamble') bietet.

Die Frage, warum gerade er immer wieder als DER Blues-Gitarrist unserer Generation bezeichnet wird, sollte mit "Redemption" beantwortet sein!

jbonamassa.com

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