Vor knapp zwei Jahren war der damals 86-jährige John Mayall im Wiener Porgy & Bess zu Gast und wusste, wie bei den schier unzähligen Wien-Konzerten zuvor (Anfang der 70er im Konzerthaus, ich war dabei!), das Publikum mit einem gediegenen Blues-Set zu begeistern. Und dass der Altmeister sich nach wie vor mit begnadeten Musikern umgibt stellten Carolyn Wonderland (git), Greg Rzab (bs) und Jay Davenport (dr) unmissverständlich unter Beweis.
Der “Godfather of British Blues” bewies seit Anfangszeiten ein sicheres Händchen für die Verpflichtung von aufstrebenden Talenten, für die die BLUESBREAKERS oftmal das Sprungbrett zur Weltkarriere waren. So finden sich in der Bandhistorie nicht nur die Namen von Gitarren-Großmeistern wie Eric Clapton, Peter Green, Mick Taylor, Harvey Mandel oder Walter Trout, auch die Bass-Eminenzen Jack Bruce und Andy Fraser sowie die halbe COLOSSEUM-Mannschaft (Jon Hiseman, Tony Reeves, Dick Heckstall-Smith) und die FLEETWOOD MAC-Gründer Mick Fleetwood und John McVie verdienten sich bei John Mayall ihre ersten Sporen. Und das ist nur ein winziger Auszug, die Liste ließe sich schier endlos fortführen…
Dieser fein aufgemachte Boxset dokumentiert nun die frühen Jahre 1965 – 1974 mit sage und schreibe 35 CDs – remasterte Studioalben, drei CD-Singles und acht Silberlinge mit unveröffentlichtem Archiv- und Live-Material – und dazu noch massig Memorabilia, die das Fanherz allemal höher schlagen lassen.
Eine Werkschau der Extraklasse, nicht gerade zum Schnäppchenpreis, jedoch gerade in Zeiten wie diesen kann man sich schon mal etwas gönnen.