MAGORIA JTR 1888 (Jack The Ripper Rock Opera)

Butler Records / Bertus

Ambitioniertes Projekt, gelungene Umsetzung

An ein ebenso aufwendiges wie ambitioniertes Projekt hat sich unter dem Deckmantel MAGORIA der Niederländer Mark Bogerts herangewagt. Zusammen mit einigen seiner Band-Kumpanen von KNIGHT AREA sowie diversen Gast-Musikern hat er nämlich die Geschichte von „Jack The Ripper“ vertont, und das in Form einer Rockoper.

Da es dafür natürlich auch unterschiedlicher Vokalisten bedarf, hat Mark ein neun-köpfiges Gesangs-Ensemble verpflichtet. Überraschenderweise setzte der Niederländer dabei aber nicht auf die erwartete Liste an „hired guns“, sondern scheint in erster Linie in seinem Umfeld gesucht zu haben. Dort scheint er auch tatsächlich fündig geworden zu sein, weshalb es in der Tat keine großen Namen auf der Besetzungsliste zu finden gibt, sondern vorwiegend in den Niederlanden geläufige Namen.

In der Hauptrolle, sprich als „Jack The Ripper“, liefert beispielsweise ein gewisser Rodney Blaze eine wirklich gelungene Vorstellung. Fast unglaublich, dass man diesen Kerl bislang höchstens für kurze Einsätze bei AYREON verpflichtet hat. Seine ausdrucksstarke Stimme jedenfalls hätte sich längst einen deutlich höheren Bekanntheitsgrad verdient. Selbiges trifft auch auf Neo-KNIGHT AREA-Fronter Jan Willem Ketelaers zu, der jedoch nur in einer Nebenrolle (Prince Victor) auftritt.

Die wirklich dominanten Rollen bleiben der Geschichte entsprechend aber der Damenwelt vorbehalten. Deren Stimmen lassen die Chose zwar mehrfach eher nach einem Musical als nach einer Rockoper klingen, an der einwandfreien musikalischen Darbietung, die erst auf Grund der kraftvollen, voluminösen Stimmen von Inge Rijnja, Maria Catharina und Mirjam Van Doorn zu ihrer vollen Entfaltung kommt, ändert das aber nichts. Im Gegenteil, Fans von NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION sollten diesen Damen zumindets einmal ganz genau zuhören.

Keine Ahnung, wie lange Mark Bogarts für dieses Vorhabens benötigt hat, seine Arbeit nötigt einem jedenfalls wahnsinnigen Respekt ab. Schließlich muss man sich mit einem Thema wie diesem, das nun wahrlich nicht zum ersten Mal Verwendung findet, entsprechend intensiv auseinandersetzen und zündende Ideen für die Umsetzung haben, um nicht von Anfang an ausschließlich Klischee zu liefern. Doch genau das ist dem Niederländer auf imponierende Weise gelungen!

Das Gesamtergebnis dürfte offenbar auch zu seiner Zufriedenheit ausgefallen sein, denn in der Heimat kam es vor kurzer Zeit zur ersten Live-Umsetzung von "JTR 1888".

https://www.jtr1888opera.com/

 

https://www.facebook.com/JtRrockopera/