MICHAEL SCHENKER FEST Revelation

Nuclear Blast / Warner

Erneut ein echtes FEST-Mahl!

 

 

Der Erfolg des ersten Albums "Resurrection" sowie die frenetisch bejubelten Shows dürften Michael SCHENKER einen zusätzlichen Motivationsschub verabreicht haben. Zwar war schon in den letzten Jahren zu bemerken, dass er sich wieder in bester Verfassung befindet, sein momentanes Arbeitspensum überrascht aber wohl selbst seine getreuesten Anhänger.

Da sich das MICHAEL SCHENKER FEST bewährt hat, ist es nur logisch, dass dieses auch weiterhin in der aktuellen Form bestehen bleibt. Den im Jänner verstorbenen Schlagzeuger Ted McKenna, dem die Formation auf respektvolle Weise bei sämtlichen Auftritte ebenso Tribut zollt wie dem leider auch nicht mehr unter uns weilenden ehemaligen MSG/UFO-Musiker Paul Raymond, ersetzten im Studio (und auch auf den Bühnen) Simon Phillips und Bodo Schopf, womit zwei weitere frühere MSG-Mitstreitern involviert sind.

Ebenso unverändert geblieben ist auch die Kooperation des Namensgebers mit Michael Voss, der erneut seine Kompetenz als Songschreiber und Produzent unter Beweis stellen konnte. Nicht zuletzt dadurch erweist sich "Revelation" auch als logischer Nachfolger zum FEST-Debüt. Das trifft zwar auch auf das Artwork zu, für das erneut ein biblisches Thema umgesetzt wurde, noch viel mehr aber auf die markante, höchst melodische Gitarre des Meisters, die logischerweise auch dieses Werk prägt.

"Revelation" ist nicht zuletzt durch die Tatsache, dass so viele verschiedene Sänger mitwirken, erneut überaus abwechslungsreich ausgefallen und beinhaltet Classic / Hard Rock in unterschiedlichsten Varianten. Stückwerk wird aber dennoch nicht geliefert, schließlich hat die Zusammenarbeit des Komponisten-Duos Schenker/Voss mit den Herren Barden, Bonnet, McAuley und White perfekt funktioniert und jeder Beteiligte bekam auf seine Stimme zugeschnittenes Material serviert. Oder, wie es bei Graham Bonnet der Fall war, bekam das Basis-Material geliefert, um sich selbst Gesangsmelodien dafür auszudenken.

Besonders imposant sind jedoch erneut jene Tracks, in denen der gesamte "Gesangsverein" ans Mikro gebeten werden konnte. So etwa der Opener 'Rock Steady', der als Hymne angelegt ist und sich sofort ins Gedächtnis einprägt. Durchaus denkbar, dass mit dieser Nummer in Zukunft FEST-Konzerte eröffnet werden. Nicht zuletzt, weil sich auch das Sänger-Geschwader dabei optimal im Kollektiv dem Publikum vorstellig machen kann.

Damit ist aber erst eines von vielen Highlights dieser Scheibe erwähnt. An potentiellen Classic-Rock-Radio-Dauerbrennern mangelt es diesem Dreher nämlich ebenso wenig wie an zukünftigen Live-Krachern. Der Hit-Faktor ist wirklich beeindruckend, ganz egal, ob es gediegen rockend zur Sache geht ('Under A Blood Red Sky'), die Formation Ambitionen in Richtung US-Markt zeigt, wie im mit AOR-Patina versehenen 'Sleeping With The Light On', oder man gar an frühere UFO-Zeiten denken lässt, wie in 'Crazy Daze'.

Als nicht minder essentiell entpuppt sich auch der einzige Gastbeitrag in 'We Are The Voice'. Hier zeigt Ronnie Romero einmal mehr seine Klasse und offenbar auch seine Empathie um mit den ganz großer der Saiten-Zunft zusammenarbeiten zu können. Als einer der allergrößten dieser darf sich Michael SCHENKER seit langen Jahren betrachten. Weshalb, wird im feinen Instrumental 'Ascension' deutlich, mit dem "Revelation" einen ebenso eleganten wie stimmigen Ausklang findet. Bravissimo!

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