Nils Lofgren genießt den Ruf des ewigen Sidemans, eines herausragenden wohlgemerkt. Seine eigene Karriere stand und steht unvermindert im Schatten seiner Zusammenarbeit mit Neil Young und Bruce Springsteen. Die Neuauflage seiner Live-Scheibe von 1977 könnte ihn durchaus wieder etwas ins Rampenlicht rücken, umso mehr ob des Umstands dass “Night After Night” in vollem Umfang bis dato noch nie auf Silberling erhältlich war. Eine drastisch verkürzte, ausgesprochen lieblos zusammengestoppelte Single-CD-Version kam irgendwann auf dem Importweg daher, verschwand jedoch gnädiger Weise auch bald wieder aus der kollektiven Wahrnehmung. Solidarisch mit seinem Brötchengeber Neil Young zog Nils alle seine Releases von Spotify zurück, “Night After Night” war auch dort von Haus aus nie vertreten …
Das Album wurde aus Aufnahmen von den Konzerten im Hammersmith Odeon, London, im Apollo, Glagow und im legendären Roxy, Los Angeles im Rahmen der vorangegangenen Welt-Tournee kompilert, die Setlist setzte sich aus Songs der GRIN-Ära (u.a. “Take You To The Movies”, “Like Rain” und “Beggar’s Day”, das grandiose Tribute an den verstorbenen CRAZY HORSE-Kumpel Danny Whitten) und Nils’ ersten drei Solo-Scheiben zusammen (u.a. “Cry Tough”, “Keith Don’t Go” und “I Came To Dance”).
Definitv lobenswert, dass BGO dieses Sahnestück in remasterter Doppel-CD-Vatiante neu aufgelegt hat, ein veritabler Klassiker mit Mörder-Groove, Nil’s virtuoser Gitarren-Arbeit und einer der ultra-tighten Backing Band, aus der besonders Tasten-Zampano Rev. Patrick Henderson hervorsticht – das ausgedehnte Intro zu “Goin’ Back” ist eine Klasse für sich.
Irgendwo stand zu lesen dass Neil Young seine Band mal als “American Rolling Stones” laudierte, tatsächlich weisen die Aufnahmen von Nils Lofgren & Co eine weit frappantere Ähnlichkeit zur fulminanten Live-Chemie der STONES in den Siebzigern auf.
Ein “must have”, ohne Wenn und Aber!