PRESSYES On The Run

Ink Music/Rough Trade

Solodebüt des VELOJET Masterminds!

 

René Mühlberger war Gitarrist, Sänger und Songwriter der österreichischen Indie-Band VELOJET. Den ganz Jungen dürften sie eventuell gar nicht mehr bekannt sein, tatsächlich waren sie ab ihrem selbstbetitelten Albumdebüt 2005 eine DER sogenannten Fm4-Bands und standen an die 10 Jahre und 4 Alben lang durchaus Pate für eine Formation, unter der man (internationalen) Indie-Pop aus Österreich und Fm4-Sound verstand. Der Sender spielte sie massiv, detto der sich gerade etablierende private Musik-Tv-Sender GOTV, 2006 waren sie bereits für den Amadeus Austrian Music Award nominiert. Irgendwann hat man dann nichts mehr von ihnen gehört, was eigentlich schade ist, haben sie doch trotz des Fleißes über all die Jahre vom bald folgenden Hype um Indie-Musik aus Österreich nicht mehr profitiert. Über eine offizielle Auflösung ist mir aber nichts bekannt, vielleicht machen sie ja eh wieder mal was, das letzte Album datiert jedenfalls auf das Jahr 2013.

René Mühlberger hat als Live-Gitarrist beim deutschen Indie-Rapper CLUESO angeheuert und war auch sonst bei so einigen Projekten aktiv. Sein Solodebüt PRESSYES widmet sich nun eindeutig den sonnigen Momenten des Lebens. Der Sound fordert mit äußerstem Nachdruck gute Laune ein, hier herrscht eindeutig das hippieske Diktat „das Leben genießen zu müssen, weil es eh so kurz sei“ oder so. Und damit bewegt sich Mühlberger durchaus in einem musikalischen (Retro)trend, der die letzten Jahre in der Indie-Szene nicht zu überhören war. Angefangen hat es schon bei MGMT mit ihrer elektrifizierten Hippie-Ästhetik und in jüngerer Zeit haben akustische Vintage-Filter in analoger wie elektronischer Form mit viel Liebe zum Summer Of Love die Konzerthallen erobert: TAME IMPALA, FOXGEN, CRYSTAL FIGHTERS, ARIEL PINK, usw. – Musik unterm Schirm von Psychedelic Pop, Anti Folk, zumindest ästhetischer Haltung und analogen Synthesizern. Mühlberger ist in der Nische auf alle Fälle der Analog-Vertreter und schafft es wie so einige seiner Kolleg_innen mit Einsatz vieler Effekte und analoger Synthesizer doch immer wieder sehr elektronisches Dancefloor-Feeling zu generieren. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass hier eigentlich jeder Song als Hit durchgeht, er mit den als Referenzen genannten Acts locker mithalten kann, sein Debüt ist echt ziemlich perfekt. Fans solcher Sounds bedingungslos ans Herz zu legen!

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