SNAKES IN PARADISE Step Into The Light

Frontiers s.r.l. / Soulfood

Leider zu weichgespült

Die Qualität dieser Formation ist seit den frühen 90er Jahren bekannt, denn schon mit dem selbstbetitelten Erstlingsalbum konnte SNAKES IN PARADISE mit einer ausgewogenen Mischung aus dezent britischen Hard Rock-Klängen und radio-tauglichem US-typischem Melodic Rock /AOR überzeugen und sich einen guten Namen machen.

Den Durchbruch hat die Truppe bisher aber leider immer noch nicht geschafft. Zum einen, weil derlei Sounds in den Anfangstagen nun wahrlich nicht gerade "Up-To-Date" gewesen sind und zum anderen, weil man (und damit ist definitiv nicht nur Sänger Stefan Berggren gemeint, auch wenn dieser wohl mit zu den allergrößten Coverdale-Fans weltweit zählt und mit COMPANY OF SNAKES sogar erfolgreich mit frühen `SNAKE-Songs unterwegs gewesen ist) sich in späterer Folge wohl doch zu offensichtlich an WHITESNAKE zu deren US-Phase orientiert hat, die Fans jedoch längst gesättigt von diesem Sound waren.

2002 folgte schließlich die kurzfristige Auflösung des Unternehmens, obwohl auch das zu diesem Zeitpunkt eben erst aufgelegte dritte Album "Dangerous Love" durchaus seine Momente hatte. Das Kapitel schien damit endgültig Geschichte zu sein, doch als vor gut zwei Jahren die Veranstalter des "Rockweekend Festivals" in Schweden an die Herren herantraten, war es bald darauf beschlossene Sache, dass die "Schlangen" fortan wieder das "Paradise" verunsichern würden.

Die Chemie innerhalb der Band dürfte recht rasch wieder gestimmt haben, denn keine 24 Monate später hat das Quintett einen neuen Dreher anzubieten. Der beginnt zwar überraschend untypisch mit einer eher gen heftigen Blues Rock tendierenden Gitarre, doch sobald alle fünf Musiker in 'Wings Of Steel' eingestiegen sind, gibt es sprichwörtlich Balsam für die Gehörgänge zu vernehmen. Der Songtitel selbst dürfte wohl polarisieren, zumindest aber irritieren. Für den Metaller wird der verheißungsvolle Titel nämlich definitiv enttäuschend sein, weißt die Nummer doch lediglich den Härtegrad einer Aluminiumfolie auf.

Sei‘s drum. Hooks und Melodien passen auf jeden Fall und lassen keinen Zweifel an der Kompetenz von SNAKES IN PARADISE aufkommen. Auch die samtene Stimme des Kollegen Berggren fügt sich gut ins Geschehen ein. Zwar klingt Stefan inzwischen sogar etwas rauer als früher, den "Faserschmeichler" hat er aber immer noch in den Stimmbändern.

Womit wir auch beim Kritikpunkt dieser Scheibe angelangt wären: Mit Verlauf der Spielzeit wirkt das Material nämlich schlicht zu sehr "weichgespült" und auf Mainstream gebürstet. Die Songs wurden ganz offenbar ihrer Ecken und Kanten beraubt. Das ist nicht nur auf den Sound allein zurückzuführen, man hat fast das Gefühl die Gitarreneinleitung zu Beginn wäre deshalb so intensiv ausgefallen, da man das gute Ding im Verlauf der Spielzeit regelrecht verbannt hätte und nur noch dezent einsetzt. Einigen Nummern hat man dadurch einiges an Heftigkeit genommen. Schade, denn die Kompositionen an sich sind nämlich über jeden Zweifel erhaben, kämen aber mit einem feurigeren Vortrag deutlich besser zur Geltung.


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