SUNBOMB Evil And Divine

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Überraschend heftiges Album einer unerwarteten Kooperation

 

Wie so oft, handelt es sich auch in diesem Fall um ein Projekt, das durch die Initiative von Frontiers Music-Oberhaupt Serafino Perugino entstanden ist. So etwas hat er nun wahrlich nicht zum ersten Mal gemacht, doch der gute Mann lebt bekanntermaßen nicht nur von der Rockmusik, sondern noch viel mehr für diese. Obwohl man ihm inzwischen mitunter ankreidet, dass er und sein Umfeld es zu verantworten haben, dass zahlreiche Alben seines Labels mittlerweile sehr ähnlich klingen, lässt er sich kein bisschen von seinem Weg abbringen. Gut so, denn Frontiers Music beliefern uns schließlich nicht zuletzt deshalb seit mittlerweile 25 Jahren regelmäßig mit - zumindest großteils - hochwertigen Veröffentlichungen.

Auch SUNBOMB gehen gewissermaßen auf seine Kappe. Keine Ahnung, ob sich die Protagonisten von "Evil And Divine" ansonsten jemals zu einer Zusammenarbeit entschlossen hätten. Zwar dürften sich Michael Sweet und Tracii Guns nicht unbekannt gewesen sein, eine Kooperation gab es bisweilen aber noch nicht. Doch nicht nur mit dieser Liaison an sich war nicht unbedingt zu rechnen. Noch viel weniger mit der stilistischen Ausrichtung des gemeinsam aufgenommen Albums.

Dieses schließt nämlich an jene Passagen des letzten L.A. GUNS-Drehers "The Devil You Know" an, in denen Tracii ganz offenkundig seine Liebe zum druckvollen, schwermütigen Heavy Metal im unteren Tempo-Bereich kundtat. Dass er Tony Iommi als Vorbild hat, wird dabei mehr als nur einmal offenkundig. Speziell die Phasen mit Ronnie James Dio kommen einem nämlich immer wieder in den in Sinn, wenn man sich "Evil And Divine" zu Gemüte führt.

Allerdings erhalten die Songs, die mit Drummer Adam Hamilton, der unter anderem einige Zeit mit Tracii bei L.A. GUNS tätig war, und Mitch Davis am Bass aufgenommen wurden, nicht zuletzt durch die für derlei Sounds eher ungewöhnliche Stimme von Michael Sweet eine eigenständige Note. Klar weiß man sofort, wer hier singt, im direkten Vergleich zu STRYPER und diversen anderen seiner Kooperation, klingt das Material aber deutlich heftiger und schwerer.

Die Stimme harmoniert aber dennoch wirklich gut mit den Instrumenten und der Gangart, womit nun wahrlich nicht zwingend zu rechnen gewesen ist. Doch Michael Sweet stellt sein Können als Barde eindrucksvoll unter Beweis und nicht zuletzt seinem Vortrag ist es zu verdanken, dass Tracks wie der vergleichsweise flinke Opener 'Life', das in der Tat die vom Label angegebenen Doom Metal-Referenzen hervorrufende 'Take Me Away', der knackige Titelsong, oder auch das mit HEAVEN & HELL-Schlagseite aus den Boxen donnernde 'World Gone Wrong' zum bis dato wohl heftigstem Material gedeihen konnten, das die beiden Protagonisten je vom Stapel gelassen haben. Fortsetzung unbedingt erwünscht!

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