THE ALLIGATOR WINE Demons Of The Mind

Century Media / Universal

Durchaus originell, für Saiten-Fetischisten aber nur bedingt interessant

 

In einschlägigen Kreisen scheint sich dieses Duo bereits einen ganz guten Namen gemacht zu haben. So wurde die erste EP "The Flying Carousel" durchwegs positiv aufgenommen und auch ihre Tournee zusammen mit THE PICTUREBOOKS durften Rob Vitacca und Thomas Teufel als Erfolg verbuchen. Offenbar konnte das Duo mit seiner nicht alltäglichen Herangehensweise aber auch diverse Labels auf sich aufmerksam machen.

Nachvollziehbar, denn Rockmusik ohne Gitarren ist nun wahrlich nicht unbedingt Usus. Die vom Label unter dem Banner "New Vintage" angepriesene Melange wird von Rob und Thomas lediglich mit diversen Orgeln, Bass-Synthesizern sowie Percussions und Schlagzeug vorgetragen und kommt zu einem Teil auch ohne die obligatorischen Songstrukturen aus den Boxen.

Durch das vorwiegend repetitive Verwenden von Rhythmusfiguren wissen die Nummer zwar einen durchaus mitreißenden Effekt zu verursachen, allerdings ist schon nach dem ersten Durchlauf klar, dass "Demons Of The Mind" für den Saitenfetischisten und Rock-Puristen nur geringfügig geeignet ist. Sicher, Songs wie 'Shotgun', 'The Flying Carousel' oder 'Voodoo' verstehen es die Stimmung zu heben, hat das Duo dabei doch einen derart zwingenden Groove auf Lager, dass man gar nicht anders kann als dazu mit dem Popo zu wackeln.

Auf lange Frist gesehen nutzt sich der "Schmäh" allerdings auch recht rasch wieder ab, da die Mixtur aus drückenden, von Hammondorgel und Bass-Synth erzeugten Grooves einfach zu gleichförmig aus den Boxen kommt. Daran können weder der überaus gelungene, schwer auf "Retro" getunte Sound, noch die teils psychedelisch eingefärbten, teils mit latenter 70er Disco-Schlagseite ausgestatteten Passagen etwas ändern.

In Summe macht das Vintage-Rock-Flair, das die beiden Halunken verursachen zwar definitiv Lust auf das Beiwohnen einer Live-Performance von THE ALLIGATOR WINE, für den "Hausgebrauch" dürfte "Demons Of The Mind" aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei darstellen. Speziell dann nicht, wenn man zur Kategorie jener Sechssaiten-Huldiger zählt, denen der Axel gar nicht oft genug den Onkel Ritchie machen kann....

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