UADA

Die hyperaktive amerikanische Black Metal Walze ist nicht mehr aufzuhalten!

UADA haben am 25.05. ihr neues Meisterwerk „Cult Of A Dying Sun“ veröffentlicht und erst kürzlich in Graz eine ihrer energiegeladenen Liveshows zum Besten gegeben. Ausreichend Gründe, um Frontmann Jake Superchi ein paar Fragen per E-Mail zu senden.

Ihr habt soeben eure Europa-Tournee beendet. Wo seid ihr überall aufgetreten und wie waren die Reaktionen der Fans auf eure Shows?

Wir haben in Deutschland, Schweden, Frankreich, Belgien, England, Dänemark sowie in Norwegen, Österreich, Ungarn, Polen, Kroatien, der Slowakei und der Tschechischen Republik gespielt. All diese Shows waren ausgesprochen erfolgreich und wir haben großartige Reaktionen vom Publikum erhalten.

Ihr werden Ende Mai euer neues Album mit dem Titel „Cult Of A Dying Sun“ via Eisenwald veröffentlichen. Kannst du uns bitte ein bisschen etwas über das neue Material berichten? Ihr seid ja extrem viel unterwegs, daher gehe ich davon aus, dass ihr die Songs geschrieben habt, während ihr auf Tour wart?

Die auf dem Album aufgenommenen Stücke haben wir schon vor längerer Zeit geschrieben, eigentlich mitten unter den Studioaufnahmen zu unserem Erstling „Devoid Of Light“. Seit diesem Zeitpunkt haben wir bereits eine Menge Material für das dritte UADA Album komponiert, ein Teil davon ist on the road entstanden, aber die meisten Stücke schreiben wir dann doch, wenn wir daheim sind.

Die Aufnahmen zu „Cult Of A Dying Sun“ waren aus verschiedensten Gründen ein regelrechter Alptraum, aber dieses Erlebnis hat uns auch viel über uns und unsere Standards gezeigt. Wir haben während diesem Prozess eine Menge dazu gelernt, was uns bei zukünftigen Studioaufenthalten durchaus weiter helfen wird.

Wovon handeln die Lyrics des neuen Albums? Ist es für euch leicht, Texte zu schreiben oder arbeitet ihr lieber an der Musik selbst? Woher bezieht ihr die Inspiration für eure Arbeit?

Das ganze Album handelt von Reflexion. Reflexion auf das eigene Ich, auf Andere, auf die Gesellschaft und auf unser ganzes Umfeld. Ein Großteil der Inspiration kam in diesen Fall aus einer tiefen Frustration, denn während des Entstehungsprozess der Songs und auch im Zuge des Studioaufenthaltes ist bandintern und außerhalb sehr viel passiert.

Das alles hat zu einer immens negativen Stimmung geführt und ich habe genau dieses Gefühl als Inspiration für die Stücke verwendet. Es ist für uns leichter, an der Musik selbst zu arbeiten. Das Schreiben der Lyrics ist oft anstrengend und zeitaufwendig. Es ist wichtig für uns, unsere Botschaft verschlüsselt weiterzugeben, denn sonst wirkt man schnell wie ein Prediger. Unsere Texte kann man immer in verschiedenste Richtungen auslegen, sie sind jedoch sehr persönlich und tiefgründig.

Ihr kommt aus Portland, Oregon. Gibt es dort eine große Black Metal Szene? Wenn ja, sind die Bands untereinander regelmäßig in Kontakt oder geht jeder mehr oder minder seine eigenen Wege?

In Portland und im gesamten Nordwest Pazifikraum gibt es seit jeher eine große Metalszene und natürlich auch eine starke Black Metal Szene. Ich denke, dass die meisten Bands eher unter sich bleiben und ihre eigenen Wege gehen. Natürlich gibt es gemeinsame Shows oder Festivals, aber die meiste Zeit lebt jeder sein eigenes Leben.

Übt die momentane politische Situation in den USA einen großen Einfluss auf die Metalszene aus? Kann es vorkommen, dass Leute, die sich nie mit Politik beschäftigt haben, nun dafür Interesse zeigen, weil sie einfach von der Situation angepisst sind?

Egal, ob man sich als Band politisch oder unpolitisch verhält, irgendwie hat die politische Situation im eigenen Staat immer einen gewissen Einfluss auf dein künstlerisches Schaffen. Sobald du Nachrichten hörst, nimmst du bewusst oder unbewusst verschiedenste Informationen in dir auf und das wirkt sich auf dein Leben aus, auch wenn du das eigentlich gar nicht willst.

UADA bedeutet im weiteren Sinn “von etwas Übersinnlichem heimgesucht”. Ich habe gelesen, dass alle Bandmitglieder Erfahrungen damit gemacht haben. Kannst du das vielleicht ein bisschen näher erläutern?

Paranormale, zwischendimensionale, möglicherweise außerirdische Erfahrungen. Es gibt so viele Dinge, die ich selbst erlebt habe bzw. von denen  mir andere Leute berichtet haben. Ich habe seit meiner Kindheit das Gefühl, dass irgendjemand oder irgendetwas in meiner Nähe ist, mich beobachte und, mir versucht, Visionen oder Nachrichten zu übermitteln. Das hat mein Leben bzw. mich selbst extrem beeinflusst und hat natürlich auch Auswirkungen auf die Kunst, die mir gefällt und die ich selbst erschaffe.

Der Fotograf Peter Beste hat sehr geniale Fotos von euch geschossen. Wie seid ihr eigentlich mit ihm Kontakt getreten?

Peter ist in der Gründungsphase von UADA nach Portland gezogen. Ihm hat gefallen, was wir machen und er hat auch sehr an uns geglaubt. Peter schien also genau der geeignete Mann für uns zu sein und natürlich waren wir auch von der langen Liste seiner Arbeiten und Referenzen ausgesprochen beeindruckt. Es ist wirklich eine Ehre für uns, mit ihm zusammen arbeiten zu dürfen.

Sind UADA Mitglieder auch in anderen künstlerischen Bereichen tätig? Meiner Erfahrung nach sind viele Musiker als Maler, Fotografen oder in anderen kreativen Sparten sehr talentiert.

Ja, wir alle sind begeisterte Fotografen und ein Mitglied der Band arbeitet professionell in diesem Beruf. Neben der Musik und der Fotografie interessieren wir uns für verschiedenste andere Arten der Kunst und des kreativen Schaffens, so wie das bei vielen Musikern der Fall ist.

Wenn ihr von einer Tour zurückkommt, sucht euch dann so eine Art Post-Tour-Depression heim?

Das ist ein Thema, mit dem wir in der Vergangenheit zu kämpfen hatte, aber heute macht uns das eigentlich kaum mehr Probleme. Ich persönlich komme immer sehr gerne nach Hause zurück, da ich verheiratet bin und auch eine Menge Haustiere habe, die mich vermissen, wenn ich nicht da bin.

Die Landschaft bzw. die Atmosphäre in und um Portland machen es mir auch leicht, mich schnell wieder hier einzuleben. Ich bin kein Stadtmensch, aber wenn du auf Tour bist, dann bist du die meiste Zeit in diesen geschäftigen Großstädten unterwegs. Das kann sehr frustrierend sein und auch für ein bisschen Chaos im Innenleben sorgen.

Kommen wir noch einmal zur Musik zurück. Habt ihr die neuen Songs bereits live gespielt oder wird es eine weitere Europatour geben, bei der ihr “Cult Of A Dying Sun” im Speziellen promotet.

Wir spielen live bereits seit geraumer Zeit Songs vom neuen Album. Es gibt jedoch auch Pläne, nach Europa zurück zu kehren, sobald das Album veröffentlicht wurde, allerdings stehen noch keine konkreten Daten. Ich gehe davon aus, dass wir Anfang 2019 zu unserer nächsten Überseereise aufbrechen werden.

Habt ihr einen weltweiten Vertrag mit Eisenwald oder gibt es eine Partneragentur, die das Label in den Staaten vertritt? Ist es denn einfach, eine Band wie UADA in den Staaten zu promoten? Es ist so ein großes Land und ich gehe davon aus, dass sich die Promotionarbeit komplett von jener in Europa unterscheidet.

Wir arbeiten im Moment exklusiv mit Eisenwald zusammen. Das Label hat einige Distributionspartner hier in den Staaten und wir werden sehen, wie sich das einpendeln wird. Wir kümmern uns jedoch nach wie vor selbst um die Promotion und haben bis vor kurzem auch das Booking bandintern abgewickelt. Nun erledigt das allerdings eine Booking Agency für uns, denn die Band ist größer geworden und es ist ganz wichtig, mit einem voll motivierten Team zusammen zu arbeiten.

Nach eurer Rückkehr in die Staaten werdet ihr dort weiter touren. Wie schauen die Pläne für den kommenden Sommer aus? Werdet ihr auf Festivals auftreten oder doch ein wenig Pause machen und abschalten. Es scheint, als ob ihr ausgesprochen vielbeschäftigt seid!

Ja, wir sind ziemliche Workaholics und versuchen, so aktiv wie möglich zu sein. Nach der Veröffentlichung von „Cult Of A Dying Sun“ werden wir im Westen der USA sowie in Kanada und Mexiko einige Shows spielen. Außerdem stehen diverse Festivalauftritte wie am PSYCHO LAS VEGAS, am THIRST FOR LIGHT oder am STYGIAN RITES auf dem Programm. Weiters werden wir im Herbst noch auf ein paar anderen Festivals präsent sein und im Osten der Staaten auf Tour gehen. No Rest for the Wicked!

Ich würde dieses Interview gerne mit einer Message von UADA für unsere MUSIKATLAS Leser beenden und hoffe, euch bald wieder in Europa live zu sehen!

Vielen Dank für das Interview und ein Cheers an alle, die sich die Zeit nehmen, meine Worte hier zu lesen. Es war uns eine Ehre, in Europa zu touren und wir freuen uns auf eine baldige Rückkehr!

Bis dahin können wir vom MUSIKATLAS Team euch nur ans Herz legen, ins neue UADA Album “Cult Of A Dying Sun” hinein zu hören, es lohnt sich und verkürzt die Wartezeit bis zur nächsten Liveshow der Band!

Photo Credits: Peter Beste