UNRULY CHILD Big Blue World

Frontiers

Hoher Qualitätsstandard

UNRULY CHILD sind eine dieser mehr oder weniger legendären Melodic Rock-Combos, die es fast aber doch dann nie so ganz geschafft haben. Das Quintett um Ausnahme-Sänger Mark Free, Bruce Gowdy (git), Guy Allison (keys), Larry Antonio (bs) und Jay Schellen (dr) legte 1992 ein blitzsauberes, selbstbetiteltes Debutalbum vor, der große Erfolg blieb jedoch mit der einsetzenden Grunge-Welle verwehrt. Mark, der zuvor schon mit KING KOBRA und SIGNAL einige AOR-Klassiker fabriziert hatte, stieg wenig später aus, outete sich als Transgender und firmierte fortan als Marcie Free. “Tormented” von 1995 war mit oben genannter Besetzung genau genommen der zweite UC-Longplayer, erschien aber unter seinem Namen und die übrigen Herrschaften ritterten in Folge mit Kelly Hansen (der dann später zu FOREIGNER desertierte) und Philipp Bardowell unverdrossen weiter.

Zu Anfang des neuen Jahrtausends ging man dann getrennter Wege, 2010 erfolgte die Reunion in Stammbesetzung. Mit “Worlds Collide”, “Down The Rabbit Hole” und “Can’t Go Home” UNRULY CHILD kam die treue Fangemeinde auf ihre Kosten, auch “Big Blue World” ist mit den gewohnten Qualitätsstandards ausgestattet – ultramelodisches Liedgut mit Breitwand-Ohrwurm-Prädikat, vordergründigen 80ies-Roots und gefälligen Prog-Sprengseln. In gewohnt makelloser Darbietung, versteht sich.

Eine Schäuferl mehr Ecken und Kanten wäre stellenwiese nicht schlecht gewesen, ansonsten gibt’s nichts zu meckern. Anspieltipp: “The Harder They Will Fall”.

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