ZERO HOUR Agenda 21

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Wilkommen zurück!

Ein Album mit einem Longtrack wie 'Democide', der es auf eine stattliche Laufzeit von knapp 15 Minuten bringt, zu eröffnen, erfordert Mut, Selbstbewusstsein und natürlich auch Können. Bei dieser, ursprünglich aus dem Großraum San Francisco stammenden Formation stand letztgenanntes bekanntermaßen aber noch nie zur Diskussion. Im Gegenteil, ZERO HOUR konnten sich von Anfang mit ihrem technischen Prog Metal Fans erspielen.

Alles andere hat sich Mastermind Jasun Tipton im Laufe seiner mittlerweile gut 30-jährigen Musikerkarriere aber ebenso längst angeeignet. Davon profitiert das erste Album seit der Wiederaufnahme des Bandbetriebs nach einer zwölfjährigen Pause logischerweise gehörig. Ebenso von der Tatsache, dass mit Erik Rosvold jener Frontmann wieder mit von der Partie ist, der an der Seite von Jasun und dessen Zwillingsbruder Troy, die zwischen 1999 und 2003 aufgenommenen, ersten drei Scheiben der Band entscheidend mitgeprägt hat.

Am Songwriting zwar noch nicht beteiligt, sehr wohl jedoch an den Aufnahmen, waren der niederländische Drummer Roel Van Helden (u.a. POWERWOLF) und SEVENTH WONDER-Bassist Andreas Blomqvist. Die beiden stehen den US-Boys ab sofort auch für etwaige Gastspielreisen zur Seite, und gelten nicht zuletzt deshalb auch als fixe Bandmitglieder.

Inwiefern die Spieltechnik der europäischen "Legionäre" Einfluss auf das Ergebnis hatte, weiß man zwar nicht, Unterschiede zu den früheren Scheiben aber auf jeden Fall auszumachen. In erster Linie bemerkt man, dass die Songs nicht mehr dermaßen bretthart arrangiert wurden, wie etwa das 2001er Album "The Towers Of Avarice" (eine bis heute leider sträflich unter Wert gehandelte, brachiale Prog Metal-Granate!), ZERO HOUR dafür aber stilistisch breiter aufgestellt klingen, und an Melodik zugelegt haben.

Doch kein Bange, abgefahrene Prog-Sounds im heftigen Bereich sind immer noch an der Tagesordnung bei dieser Formation. Wer sich also einen wilden Ritt geben will, der quer durch sämtliche Nuancen des Prog Metal führt, und dabei ein Klangspektrum abdeckt, das von brachial über entspannt bis hin zu melancholisch reicht (grob gesagt ist auf "Agenda 21" für Fans von DREAM THEATER ebenso einiges dabei wie für Anhänger der abgefahrensten Werke eines Devin TOWNSEND), bekommt einmal mehr ein Festmahl geboten!

Willkommen zurück, und bitte nicht wieder 14 Jahre bis zum nächsten Dreher verstreichen lassen!


 

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