Lange Zeit war unsicher, ob diese Formation aus Tennessee nach der 2015er-Scheibe "From Birth To Burial" überhaupt weiterhin existieren würde. Schließlich galten die Schlagzeilen nach der Veröffentlichung eher internen Querelen und nicht der Musik. Als jedoch bekannt wurde, dass mit Brian Vodinh und Matt Wanrland zwei frühere Mitglieder ihre abermalige Zugehörigkeit zu dieser Alternative Rock-Institution bekundeten, durften die Fans endlich wieder entspannt aufatmen.
Entspannung und Lockerheit scheinen sich auch beim Songwriting-Prozess sowie während der Aufnahmen zum aktuellen Dreher ausgebreitet zu haben und zudem hat die Truppe den Blick offenbar in Richtung der bandeigenen Frühzeit gewandt. Gut möglich, dass die erneute Integration der beiden früheren Kollegen diese Gangart, die durchaus als "vorwärts in die Vergangenheit" bezeichnet werden darf, mitverschuldet hat, denn es ist ohrenscheinlich, dass 10 YEARS mit "(How To Live) As Ghosts" bestrebt sind wieder an ihre bis dato erfolgreichsten Scheiben "The Autumn Effect" (2005) und "Division" (2008) anzuschließen.
Anstelle der doch eher verkopften Klänge auf "From Birth To Burial" kredenzt man demnach abermals relaxte, gediegene Rock-Kost, die eher durch fragile Rhythmus-Konstrukte und nur selten durch scharfe Riffs auffällt und so die unter die Haut gehende Gesangsperformance von Jesse Hasek in den Vordergrund rückt.
Mit "Novacaine" hat die Band obendrein eine potentiellen Chart-Breaker am Start und liefert mit dieser Scheibe wohl auch eine gewisse Dosis Methadon für all jene, die immer noch auf das nächste TOOL-Album warten.