ACANTHA LANG Beautiful Dreams

V2 / Bertus

Ganz großes Kino! Lobeshymnen galore!

Die Sängerin und Songwriterin Acantha Lang ist diskussionslos einer derzeit anerkanntesten Geheimtipps im Modern Soul-Szenario. Aufgewachsen in New Orleans verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt nach New York, wo sie sich mit Club-Auftritten über Wasser hielt. Ein Engagement in Manhattan’s Carbaret “The Box” war das Sprungbrett für die nächste Karriere-Station in London, jedoch nicht ehe der Pedal Steel-Virtuose Robert Randolph 2017 einen ihrer Songs für sein Album “Got Soul” aufnahm, das dann prompt eine Grammy Nominierung einfuhr.

Acantha stellte in den vergangenen 10 Jahren eine Vielzahl von Videos mit Covers – darunter eine Killerversion des 4 NON BLONDES-Gassenhauers “What’s Up” – wie auch grandiose Eigenkompositionen auf Youtube, auf einen Album-Release musste die mittlerweile gewaltig angewachsene Fan-Gemeinde bis jetzt warten.

Ok, Geduld wird in der Regel belohnt und im Fall von “Beautiful Dreams” ganz besonders. Ein Album, das nicht modern sein will, dessen Faszination von zeitlosen Soul-Preziosen ausgeht, die durch die Bank mit echten Instrumenten eingespielt wurden. Und da gehören die pointierten Bläsersätze genauso dazu wie das Trio stimmgewaltiger Background-Chanteusen. Apropos Stimme: Die international Musikpresse überschlägt sich mit Lobeshymnen und zieht (zu Recht) Vergleiche mit Aretha Franklin, einer jungen Mavis Staples und sogar Nina Simone, um jedoch im gleichen Atemzug die Einzigartigkeit von Acantha’s Gesangsperformance zu unterstreichen. Hier reihen sich zu Beginn Midtempo-Köstlichkeiten wie “Sugar Women” und “Come Back Home” aneinander, ehe der ansteckende Groove des Titelsongs “Beautiful” zu einem Ausflug auf den Dancefloor lädt, wo man auch bei “He Said / She Said” und “River Keep Runnin’” noch durchaus verweilen darf. Gelegenheit zum Durchatmen bietet dann “Carry The Weight” – nicht einfach die obligate Pflichtballade sondern ein ehrliches Manifest zum Thema Vertrauen, umrahmt von exquisiter Instrumentierung.

Ein hinreißendes Album vom ersten bis zum letzten Ton, kann nicht nur altgedienten Soul-isten richtig Freude bereiten. Danke!

acanthalang.com