Vor einem knappen Vierteljahrhundert ließen ALABAMA 13 ihre “sweet pretty country acid house gospel”-Mucke mit “Exile On Coldharbour Lane” ohne Vorwarnungauf die Menschheit oder zumindest die eingeschworende South Londoner-Fanbase los – eine der denkwürdigsten Scheiben des ausklingenden letzten Jahrtausends.
12 Alben später und mit dem ersten Oeuvre seit dem 2016er “Blues” zeigen sich die Herrschaften mit unverminderter Schrulligkeit und gänzlicher Ignoranz aktueller Trends. Das unerwartete Ableben des Bandmitbegründers Jake Black vor zwei Jahren hatte die Jungs nachhaltig aus der Spur geworfen, jetzt sind sie wieder mit gewohntem Esprit bei der Sache und lieferen ihr ureigenes, mitreißendes Corona-Gegenmittel ab, das vor Kontroverse und auch Kritik and der heimatlichen politischen Situation nicht zurückschreckt. Da werden unverblümt Drogenkonsum (“Whacked”) beziehungsweise die schwierige Beschaffung illegaler Substanzen währen des Lockdowns (“If They Ring Your Bell”) thematisiert, auf “Yolanda” kommt dann auch die “Black Lives Matter”-Kiste zur Sprache und Trump und der Brexit bekommen auf “The Lord Stepped In (Taking Back Control)” ihr Fett ab.
Großartige Neo Fan-Akquise wird mit “Step 13” vermutlich nicht gelingen aber die getreue Fraktion wird an saucoolen Tunes wie “Petronella Says” oder “Rise Up Brother Rise” ihre helle Freude haben. Check it out, brothers!