Der Meister hatte 1993 das ALAN PARSONS PROJECT verabschiedet und firmiert seitdem nur mehr unter seinem Namen, für Live-Aktivitäten lässt er die Chose zumindest noch als ALAN PARSONS LIVE PROJECT promoten.
Im Rahmen der “Greatest Hits”-Tour machte der Tross um Mr. Parsons 2018 im Wiener Gasometer Station. Zur großen Freude meinerseits, zählten doch die frühen Alben wie “Tales Of Mystery And Imagination”, “I Robot”, “Pyramid”, “Eve”, “Turn Of A Friendly Card” und “Eye In The Sky” zu meinen Favoriten und die Songs “The Raven”, “I Wouldn’t Want To Be Like You”, “Dr. Tarr And Professor Fether”, “What Goes Up …”, “Lucifer”, “Maybe A Price To Pay”, “Eye In The Sky” und “Mammagamma” zu Fixstartern in (nicht nur) meinen late 70ies/early 80ties DJ-Setlists. Und klarerweise hatte man in Verbindung damit honorige Interpreten à la Elmer Gantry (STRETCH), John Miles, David Paton (PILOT), Eric Woolfson (Alan’s langjähriger Songwriting-Partner) und Lenny Zakatek noch deutlich im Ohr …
Dass Alan Parsons rund 40 Jahre später klarerweise mit neuen Musikern anrücken würde lag auf der Hand und auf dem vorliegenden Live-Mitschnitt von 2019 machten die Vokalisten PJ Olsson, Tod Cooper und Jordan Usher Huffman ihre Sache ausgesprochen gut, wie auch die gesamte Band um den Ausnahmegitarristen Jeff Kollman (Glenn Hughes, Mogg/Way) über jeden Zweifel erhaben war. Die Rolle des Zeremonienmeisters auf erhöhtem Podest stand der 71-jährigen Musiker- und Producer-Legende ausgezeichnet und wenn Alan immer wieder mal aktiv ins Geschehen eingriff wusste es das Publikum begeistert zu honorieren. Die Songs – ein Teil der obengenannten, Crowd-Pleaser wie “Damned If I Do” oder “”Don’t Answer Me” sowie die Quintessenz späterer Werke – kamen in gefälliger, modernisierter Neuinszenierung, die jedoch den vertrauten Orginalversionen in manchen Belangen nicht das Wasser reichen konnten.
Trotzdem ist’s ein wahres Vergügen sich diese opulente Show auf zwei CDs und DVD in Wohnzimmer holen zu können. Angeblich bastelt Alan Parsons auch bereits an einem neuen Studio-Langeisen, man darf also gespannt sein.