ALITOR II

Doc Gator Records / Ragnarök

Thrash der technischen Art, feinstens serviert!

Trotz der Tatsache, dass sich dieses Quartett aus der serbischen Stadt Indjija schon vor fast zehn Jahren formiert hat und die Band mit der EP "Embittered" sowie dem Longplay-Erstling "Eternal Depression" bereits zwei Veröffentlichungen vorzuweisen hat, dürften sich ALITOR bislang nahezu ausschließlich unter den Radar-Schirmen der hiesigen Metal-Gemeinde bewegt haben.

Damit ist jetzt Schluss, denn mit "II" legt der Vierer ein mehr als nur beachtliches Werk vor. Vom dezent eingeleiteten, sich in ein furioses Thrash-Brett entwickelnden Opener 'The Tempest Within' bis hin zum Rausschmiss in Form des Brechers 'Some Sort Of Truce' gibt es knapp mehr als 40 Minuten Thrash auf überaus hohem Niveau geboten. Der Vierer versteht ganz offenkundig viel von seinem Handwerk und weiß seine Songs mit technisch ansprechenden, bisweilen auch progressiven, mitunter sogar frickelig anmutenden Passagen auszustatten. Die hohe Kunst ist dabei bekanntermaßen, Tracks dennoch auf den Punkt zu bringen und genau darin ist eine der Stärken von ALITOR zu sehen.

Eine weitere darin, dass man sich niemals zu unmittelbar an die zu vernehmenden Einflussquellen hält. Zwar lassen sich vor allem die frühen METALLICA nahezu permanent als Vorbilder heraushören, allerdings ist das kaum zu vermeiden, da die Stimme des singenden Bassisten Marko Todorović dem ambitionierten Vortrag des jungen James Hetfield nicht unähnlich klingt. Musikalisch dagegen hält sich der Trupp weniger an die US-Granden, als an deutlich vertrackter agierende Formationen wie etwa die frühen ANNIHILATOR ('Homo Ignoramus') oder HEATHEN ('Fall.Ing') und gibt dabei in jeder Lage gute Figur ab.

Zudem ist festzuhalten, dass es eigentlich völlig egal ist, an welche Großmeister des technisch anspruchsvollen Thrash sich ALITOR auch halten und wie melodisch Nummern wie das Instrumental 'Euphoria', oder das entfernt an frühe VEKTOR erinnernde 'Consecration' auch ausgefallen sein mögen, es mangelt dem Material weder an Durchschlagskraft noch an einer gewissen Grund-Aggressivität.

Fazit: ALITOR verstehen verdammt viel von Thrash Metal und schafft es locker den Zuhörer in Bann zu ziehen. Und das ohne auf die "Attitüde" zu pochen, oder gar durch eine "Waschküchen-Produktion" auf "Authentizität" zu setzen.

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http://www.alitor.net/

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