Regeln sind da um gebrochen zu werden. Ein Credo, das Ally Venable mit ihrem neuen Album vermittelt und das gleichzeitig polarisiert – die amerikanische Gitarristin zeigt sich auf dem Cover in dominanter, arroganter Pose die die männliche Dominanz im Music Business persiflieren soll, wenn man’ so interpretieren möchte. “”Money & Power” ist ein starkes Statement, vor allem für Frauen” wird sie zitiert, “alle Songs auf diesem Album handeln davon, was es wirklich bedeutet, eine Kraft zu sein mit der man rechnen muss. Ich möchte dass diese Platte die Leute aufweckt.”
Kaum auf “play” gedrückt tönt schon das gewaltige “Brown Liquor” aus den Speakern, mit druckvollen Riffs und Licks, die sie mit dem Mississippi-Guitar Slinger Christone “Kingfish” Ingram austauscht. “Maybe Someday”, ein Slow-Shuffle der alten Schule mit süffigen Bläsersätzen, drosselt dann abrupt das Tempo bis Ally auf dem Titeltrack mit kritischen Lyrics und furioser Gitarren-Pyrotechnik erneut in die Vollen geht. Auf “Unbreakable” stößt dann die formidable Shemekia Copeland hinzu und gemeinsam die lassen beiden ein rockiges Manifest in Sachen Beharrlichkeit und Courage vom Stapel. Als weitere Großtaten sollte man noch das erdige “Stepping Stone” und das groovige, Tremolo-verbrämte “Feel That Sting” laudieren, die prächtig rockendene Version von Janet Jackson’s “Black Cat” setzt zum Finale noch einen drauf.
“Ally Venable is unmistakably one of blues-rocks leading ladies” schrieb ein internationaler Zunftkollege, dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Chapeau!