Das Understatement war noch nie ganz Amanda Palmer’s Ding. Schon in Zeiten der punkigen DRESDEN DOLLS bevorzugte die amerikanische Singer-Songwriterin die theatralische Art und das klassische Cabaret.
Die Tendenz zur Verspieltheit kommt auf Palmer’s drittem Studioalbum „There Will Be No Intermission“ voll zur Geltung. Die großen Gesten – vom expliziten Albumcover bis hin zu den dramatischen Klaviermelodien und Palmer’s affektiertem Gesang – sind Inhalt der neuen Songkollektion, die sieben Jahre nach ihrem letzten Solo-Output erscheinen. Auch wenn hier und da die Arrangements hervorstechen, wie auf „Drowning In The Sound“ oder „Voicemail For Jill“, richtet Amanda Palmer die Aufmerksamkeit auf ihre chaotische Poesie, die alles vom gespaltenen Amerika bis zum MeToo-Movement behandelt, und vernachlässigt dabei die Radiofreundlichkeit der Nummern.
Amanda Palmer erwartet hier vollste Aufmerksamkeit und macht es uns mit der Abwesenheit von klassischen Hooks und 3-Minütern nicht ganz leicht. Aber Frau Palmer ist eben nicht so und wieso sollte sie auch jetzt damit beginnen?