“Wer Waits covert, wandert auf schmalem Grat” schrieb ein Rezensent anno 2000 anlässlich des Erscheinens der CD-Ausgabe und damals polarisierte das Thema gewaltig – Waits-Puristen waren entsetzt und verlangten Gerüchten zufolge sogar nach Weihwasser, die Ambros-Fraktion hingegen zeigte sich durchaus aufgeschlossen.
Durchaus verständlich, denn wie der Wolferl damals erklärte: “Waits hat ein Talent das man als genial bezeichnen muss. Er schreibt unglaublich geniale Musik, die er aber letztlich nur rudimentär aufbereitet und irgendwie hinkotzt. Ich denke einmal dass das seine Intention ist und dass ich daher nur das gemacht habe, was er sich gewünscht hat: Dass jemand hergeht und seine Kotzbrocken zu dem formt, zu dem sie eigentlich gedacht sind.”
Woher diese tiefschürfende Erkenntnis kam bleibt verborgen, Tatsache ist dass das “Einwienern” der Texte als unbetrittene Meisterleistung zu bewerten ist. Obgleich in einigen Fällen etwas zu nahe am Original (“Romeo verliert Bluat” / “Romeo Is Bleeding” oder “Verliab Di Net” / ”Hope I Don’t Fall In Love With you”) entwickelt der omnipräsente Ambros’sche Schmäh – mal bissig, mal augenzwinkernd – eine Eigendynamik, der man sich nur schwer entziehen kann. Bei “Gross In Kagran” (“Big In Japan”) oder “Weihnachtsgrüße Von Aner Hur Aus Floridsdorf” (“Christmas Card From A Hooker In Minneapolis”) möchte man einfach nur applaudieren. Immer wieder.
Schön dass man sich nun endlich dazu entschlossen hat, das Teil auf Vinyl zu veröffentlichen. Es polarisiert übrigens noch immer, ein bissl zumindest.