Beim neunten Studioalbum sind die Brasilianer inzwischen angekommen und erweisen sich darauf als vielschichtiger denn je. Allein die, auf einem Science-Fiction-Konzept basierende Geschichte, die im Jahr 2046 angesiedelt ist und von künstlicher Intelligenz und deren Einfluss auf unsere Wahrnehmung handelt, ist ziemlich abgedreht. Noch spannender und detailverliebter jedoch ist die musikalische Umsetzung ausgefallen. Zwar ist der Unterbau immer noch als band-typisch zu erkennen, die im Verlauf der inzwischen über 25-jährigen Karriere ohnehin kontinuierlich gedehnten stilistischen Grenzen wurden allerdings erneut erweitert.
So gibt es nunmehr sowohl elegante Symphonic Prog-Sequenzen ("Travelers of Time", "Magic Mirror") zu vernehmen, wie auch - überraschend authentisch klingenden - knallharten Thrash. Und sogar das Experiment Death Metal-Gesang (nachzuhören in "Black Widow’s Web" mit ARCH ENEMY-Frontlady Alissa White-Gluz als Gastsängerin) in das Material zu integrieren, hat tadellos geklappt. Thumbs Up!
Man darf gespannt sein, wie die Herrschaften ihre neuen Songs live darbieten werden – bei ihrem Gastspiel am 6. April in der ((szene)) kann man sich davon überzeugen.