Gegründet in den frühen 80er Jahren, konnte sich die Band während ihrer ersten Existenz-Phase in ihrer Heimat als Top-Act etablieren. Im Windschatten von LOUDNESS und EARTHSHAKER wussten sich ANTHEM darüber hinaus aber auch in Europa und Amerika zumindest einen guten Ruf zu erspielen. Diesen hat die Formation trotz zwischenzeitlicher Auflösung (von 1992 bis 2000) immer noch inne, Alben wie „Tightrope“ oder „Gypsy Ways“ genießen einen hervorragenden Stand in eingeschworenen Underground-Kreisen.
Wohl auch, weil ANTHEM immer schon einen gewissen „Exoten-Bonus“ hatten, wurde doch ein Großteil der Texte in japanischer Sprache vorgetragen. Dass man damit weltweit aber nicht großartig durchstarten kann, sah auch diese Formation irgendwann ein und engagierte 2000 für „Heavy Metal Anthem“ mit Graham Bonnet einen Promi-Sänger. Doch bauten sie in weiterer Folge dennoch nicht auf den Briten.
Im Gegenteil, Band-Oberhaupt Naoto Shibata setzte auf frischen Wind und scharte ausnahmslos japanische Nachwuchsmusiker um sich. Diese Kollaboration erwies sich als überraschend ertragreich, entstanden zwischen 2001 und 2013 doch ganze sechs Studioalben. Dennoch war Naoto nicht restlos zufrieden und es folgte ein abermaliger Umbau des Line-Ups. Mit Akio Shimizu (Gitarre) und Yukio Morikawa (Gesang) konnte der Bass-Haudegen zuletzt sogar zwei alte Mitstreiter wieder zum Mitmachen animieren. Daraufhin wurde anlässlich des 30.-Bandjubiläums die Heimat ausgiebig betourt, nachzuhören in diversen Live-Dokumenten.
Da man nun auch in Europa wieder Fuß fassen möchte, nahmen ANTHEM zuletzt ein Offert von Nuclear Blast an. Diese veröffentlichen mit „Nucleus“ zunächst einmal ein „Best Of“-Album, für welches insgesamt 13 Tracks neu eingespielt und mit englischen Texten versehen wurden.
Coole Idee, zumal der Dreher selbst für eingeschworene Fans von Interesse ist, wurden doch (mit einer einzigen Ausnahme) dafür Songs ausgewählt, die in den Jahren nach 2001 entstanden sind und bislang dem japanischen Markt vorbehalten waren. Arigatou!