Wer niemandem etwas beweisen muss, hat den Vorteil tun und lassen zu können, was auch immer er möchte. Unter solchen Voraussetzungen gibt es auch keinerlei Zeitdruck, weshalb sich die US-Metal-Ikone ARMORED SAINT auch abermals fünf Jahre gegönnt hat, ehe ein Nachfolger für "Win Hands Down" kredenzt wird. Wie es der Titel erahnen lässt, stimmt bei den Herrschaften nicht nur die Einstellung, sondern auch das Selbstvertrauen. Während andere den Himmel gerne als sprichwörtliches Limit betrachten, gehen die US-Amerikaner locker und lässig einen Schritt weiter.
Mit Recht! Denn die Band hat erneut jene Klänge im Talon, für die sie seit Dekaden geschätzt wird und das erneut in überaus reichlichem Ausmaß. Der erdige Groove donnert wie immer, die Riffs sind präzise wie gehabt und wenn auch noch John Bush zur Tat schreitet, müssen sich die Glückshormone zunächst einmal ihre Ordnung beim Zuhörer suchen, um allesamt unterkommen zu können.
Das mag ein subjektives Empfinden sein, aber selbst ohne jeglichen „Fan-Bonus“ wird man "Punching The Sky" goutieren, denn ARMORED SAINT verstehen es einfach für mitreißende Songs zu sorgen. Ganz egal ob es mit Wucht und Druck zur Sache geht, oder doch eher gediegen und atmosphärisch.
Als Vorzeige-Exemplare des aktuellen Schaffens muss unbedingt der Opener 'Standing On The Shoulders Of Giants' erwähnt, da er einen auf Anhieb an "Symbol Of Salavation", die nach wie vor erfolgreichste Scheibe der Band denken lässt. Aber auch das mit bissigem Text ausgestattete 'My Jurisdiction', 'End Of The Attention Span', zu dem die Band ein imposantes Video gedreht hat sowie das zwingende 'Never You Fret' dürften in Zukunft Einzug in Setlisten halten und von der Bühne aus präsentiert noch ein wenig mehr knallen.
Mit letztgenannter Nummer, die von indianischen Flötentönen von Drummer Gonzo verziert wurde, endet das Album zwar leider auch schon wieder, doch die "Repeat"-Taste ist ja zum Glück noch nicht abgeschafft worden.
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