ARSTIDIR LIFSINS ist eine deutsch / isländische Band, die im Jahr 2008 ins Leben gerufen wurde und sich künstlerisch intensiv mit der altnordischen Kultur befasst. „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ (VÖ: 26.04.) ist der Titel ihres vierten Albums, dessen Songs jedoch eng mit jenen des Ende 2019 erscheinenden Outputs „Vápn ok viðr“ verbunden sind.
„Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ bietet Kunst auf ganz hohem Niveau, die sich dem Hörer aber erst nach und nach öffnet. Man findet auch nach etlichen Tagen intensiver Beschäftigung mit dem Material immer wieder erstaunliche Details, welche in den extrem komplexen und verschachtelt arrangierten Nummern verborgen sind.
Die neun Tracks werden trotz zum Teil recht ausufernder Spieldauer nie langatmig oder ermüdend, im Gegenteil, auch nach mehr als zehn Minuten Spielzeit wünscht man sich oftmals eine Fortsetzung des jeweiligen Stücks. Diese extrem fragile und doch sehr intensive Spielform des Black Metal, welche übrigens zur Gänze in altisländischer Sprache gehalten ist, macht ARSTIDIR LIFSINS wirklich zu einer echten Ausnahmeband in diesem Genre.
Folklorelastige Passagen sowie düstere von klassischen Instrumenten begleitete Chöre bilden in Kombination mit den schnellen Parts eine beeindruckende Einheit, die mich persönlich immer wieder aufs Neue in Staunen versetzt und beinahe sprachlos zurücklässt.
ARSTIDIR LIFSINS integrieren insgesamt sehr viel Raffinesse sowie Feeling in ihre Musik und „Saga Á Tveim Tungum I: Vápn Ok Viðr“ ist eine Ode an den innovativen Black Metal, der jedoch den Ursprüngen dieser Musikform immer noch spürbar verbunden geblieben ist.