Bin mit Arthur auf Facebook connected. Daher weiß ich dass er kürzlich den 80er gefeiert hat und es wurde mir wieder bewusst dass ich 1968 auf den Schulpartys zu “Fire” abgetanzt hatte. Und das ist schon verdammt lang her!
Den aktuellen Fotos nach zu schließen ist Arthur unverändert gut drauf und trägt bisweilen die gewohnt furchterregende Schminke und auch den sattsam bekannten Flammen-Helm. Dass die fünfeinhalb Karriere-Jahrzehnte seiner duchgeknallten Stimmakrobatik keineswegs geschadet haben erscheint bemerkenswert und man findet gleich auf dem Opener “Gas Tanks” den Eintritt ins altgewohnte und geschätzte Arthur Brown-Universum. Mit donnernderm Drum-Sound, wabernder Hammond und proggigen Flötentönen wird man gleich entsprechend eingestimmt, auf dem darauffolgenden “Coffin Confession” offenbart sich in dramatischem Setting die augenzwinkernde spoken word-Performance (“Come out of the toilet with your hands up and put down that bag of crisps, or it’s curtains for you”), ein ebenso traditionelles Plaisir des Mannes.
Auf der Single-Auskoppelung Arthur “I Like Games” zelebriert er den Blues als ungebrochen prägende Inspirationsquelle, herrlich originär, mit Slide-Passagen, Harmonica und einer geballten Ladung ungezügelter Energie. “Once I Had Illusions Pt.1” besticht durch musikalische Monotonie, verwoben mit repetitiven Akustikgitarren-Licks und elektronischen Effekten, von Arthur’s multi-instrumentalem Sidekick Rik Patten formidabel inszeniert. Der Stilmix von Gospel, Jazz und Rock auf “Going Down” vermag zu begeistern und auf dem Titeltrack ergeht sich der Meister mit der Multi-Oktaven-Stimme in Selbstreflexion und lässt uns an seiner Betrachtung von Vergangenenheit und Zukunft – “the further we come, the further we go” – teilhaben.
Der ungebrochene Visionär, so scheint’s. Chapeau!