ASP zutiefst

Trisol / Soulfood

Von den Tiefen der menschlichen Seele.

Ganz ehrlich? Irgendwie hat man ASP doch immer auf eine Art und Weise geliebt und schon manchen sterbenden Schwan auf der Tanzfläche zur Musik von Alexander „Asp“ Spreng tanzen gesehen und man liebt sie nach wie vor und noch immer - die sogenannten Erzählungen, welche sich über fast alle Alben von ASP ziehen, dieses Konzept, in einer Geschichte gefangen zu sein, nicht mehr raus zu können und auch nicht zu wollen und immer mehr dieser Geschichte zuhören zu wollen, um zu wissen, wie es weitergeht. Und das Ende der Geschichte soll niemals „enden“, oder vielleicht doch?

Bei diesem, neuen Album „zutiefst“ kehren ASP beim Reinhören zurück in die Vergangenheit - ihre Vergangenheit - wenn auch jeder Song eine Kurzgeschichte ist, so packend und von einer literarischen Einheit, eigenen fantastischen Handlungen, die einen fesseln. Etwas ungewohnt ist diese Leichtigkeit dennoch, man will fast sagen: oberflächlich. Songs, die man so nicht von ASP gewohnt ist, aber beim näheren Hinhören doch tiefer gehen als vermutet. Ein Widerspruch ist diese Leichtigkeit, die einem vom ersten Hören der Songs schon sehr zu denken gibt, aber doch nach kürzester Zeit in gewisser Weise widerlegt wird. Der Song „Leviathan“ erinnert sehr an frühere Zeiten und „Abyssus 1“ zeigt wieder einmal mehr, wie ASP ihre teilweise sehr kritischen Meinungen in einer für sie typischen Geschichte musikalisch verpacken. „zutiefst“ verbindet die Vergangenheit von ASP mit - zum Beispiel - „Weltunter“. Musikalisch verwurzelt zwischen Rock, sogar wave-igen Momenten, mittelalterlich anmutenden Klängen und ein bisschen Elektronik haben all die Songs von „zutiefst“ ihre eigene Geschichte, was im ersten Moment irgendwie auch befremdlich wirkt. Es fehlt im ersten Moment diese Kraft, dieses „Aufstampfen“, dieser Opener, der einen jedesmal vom Hocker gerissen hat - ja, man vermisst es doch irgendwie.

„zutiefst“ vereint irgendwie all das jahrelange musikalische Schaffen, die Ideen, die Kreativität, die diese Band seit 1999 ausmacht, und lässt viel auf zukünftige Projekte offen stehen. Und genau deswegen schätzt man diese Band. ASP - viel geliebt und auch immer wieder skeptisch beäugt - haben mit „zutiefst“ jahrelange Fans und Hörer nicht wirklich enttäuscht. Mehr „Weltunter“ wäre dennoch schön.

„...und wir tanzten im Schnee vergangenes Jahr, der Mond funkelte sanft in Deinem Haar, und es tut auch kaum mehr weh, wenn ich alles vor mir seh ...“

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