Wie es der Name dieses Unternehmens und auch die Farbzusammenstellung des Artworks vermuten lassen, steht AUTUMN’S CHILD in direktem Zusammenhang mit LAST AUTUMN’S DREAM. Da zweitgennante Formation, die es auf immerhin 14 Alben in nur 15 Jahren gebracht hat, von den Protagonisten eine Pause verschrieben bekommen hat, darf sich die Klientel nun auf AUTUMN’S CHILD freuen.
Da Mikael Erlandsson in beiden Bands als Songschreiber und Sänger fungiert, ist es auch nicht allzu schwierig sich an die Musik der neuen Spielwiese des Schweden zu gewöhnen. Zwar ist anzunehmen, dass kritische Stimmen hinterfragen werden, weshalb die Umbenennung bzw. der Neuanfang überhaupt vonnöten waren, doch das bleibt einem Künstler immer noch allein überlassen. Wer weiß, vielleicht will der - mit Verlaub - "alte Schwede" damit das Glück ein wenig herausfordern und erhofft sich verstärktes Interesse an einem Unternehmen, das noch niemand kennt.
Wie auch immer, Fakt ist jedenfalls, dass stilistisch durchaus Unterschiede zu vernehmen sind. Am Härtegrad selbst hat sich zwar nichts geändert, an der Gitarrenarbeit aber sehr wohl. Da Saitendehner Pontus Åkesson aus der Prog-Ecke kommt, verfolgt er nicht nur von seinem Spiel her, sondern auch klangtechnisch einen anderen Ansatz als etwa Peter Soderstrom, der auf dem letzten LAST AUTUMN’S DREAM-Dreher mit von der Partie war.
Weiters fallen die nunmehr vermehrt vorhandenen Westcoast/AOR-Zutaten auf, die den klarerweise immer noch das Fundament darstellenden, typisch skandinavisch tönenden Melodic Rock fein ergänzen. Das trifft auch auf die mitunter sehr verspielt klingenden Soli von Pontus zu, der sich vor allem in den eher treibend angelegten Nummern wie 'Rubicon Sign' gut in Szene zu setzen vermag.
Als Fazit bleibt daher festzuhalten, dass Fans von Mikael Erlandsson auch an "Autumn’s Child" ihre Freude haben werden. Die Songs klingen in Summe nämlich mindestens genauso eingängig und wurden ebenso höchst professionell umgesetzt wie man das von LAST AUTUMN'S CHILD gewohnt war. Außerdem ist Mikaels Stimme einfach unverkennbar, weshalb man sofort weiß, wer hier am Werk ist. Völlig egal unter welchem Banner, übrigens.