BERNARD ALLISON Highs & Lows

Ruf Records

Von "Lows" ist hier rein gar nichts zu bemerken

Der 1997 von uns gegangene Luther Allison war eine Blues-Legende sondergleichen, sein Sprößling Bernard macht ihm seit Jahren alle Ehre und kann seinen alten Herrn, bei allem gebotenen Respekt, mit “Highs & Lows” den Rang ablaufen. 

Man verzeihe die schon etwas abgedroschene Formulierung, aber die elf Songs, produziert vom Grammy Award-prämierten Jim Gaines, sind in der Tat aus einem Guss. Aber sowas von. Wenn Bernard im Studio den Amp aufdreht und den Opener “So Exited” anreisst fährt der Energielevel aus dem Stand auf die zehn und fette Groove-Riffs aus dem Speaker, dass es eine wahre Freud’ ist. Der Tteltrack kommt dann leichtfüßiger und mit exquisiter Funk-Schräglage daher, auf “My Way Or The Highway” demonstriert Mr. Allison im Verbund mit dem gleichermaßen versatilen Sixstring-Kollegen Colin James, wie der knackige Texas-Blues zu klingen hat. Originäres Delta-Swamp-Flair kommt dann auf “Side Step” zum Tragen und wenn Altmeister Bobby Rush auf “Hustler” den Platz am Mikro einnimmt und die Harmonica auspackt wird’s richtig edel.

Und wie so oft zollt Bernard seinem Vater auch hier Tribut – “Now You Got It” vom 1975er Album “Luther’s Blues” ist ein veritables Soul Blues-Schmankerl der alten Schule, gleich darauf folgt mit “You Gave It All” (von “Soul Fixin’ Man”, 1994) eine balladeske Großtat, mit wohldosierten Bläsersätzen und herzerwärmender Solo-Bravour.

Hiermit sei’s nun genug der Superlativen, an “Highs & Lows” kommt man als gestandener Blues-Fan ohnehin nicht vorbei. Erstes Highlight 2022!

https://www.bernardallison.com