Nach seinem Abschied von der US Army vor mehr als 25 Jahren blieb Big Daddy Wilson in Deutschland und machte sich mit seiner eigenständigen Interpretation des Acoustic Blues einen guten Namen. Als Spätberufener begann er seine musikalische Laufbahn mit Mitte Dreißig – zuvor nur Hobby-Dichter holte sich Big Daddy seine Inspirationen von Altvorderen wie Chapion Jack Dupree, Louisiana Red und Luther Allison und fing an Songs zu schreiben, mit denen er Anfang der 90er erstmal ins Studio ging. Seitdem hat der Mann eine Reihe feiner Scheiben veröffentlicht, wurde 2016 von Ruf Records gesignt und sollte mit seiner Teilnahme am “Blues Caravan 2017” im Wiener Reigen auch der hiesigen Blues-Community ein Begriff sein.
Für die Aufnahmen zu “Deep In My Soul” reiste Big Daddy Wilson in die legendären Fame Studios in Muscle Shoals, Alabama und spielte das Dutzend meist selbst verfasster Songs mit hochkarätigen MusikerInnen wie Laura Chavez (git), Will Mc Farlane (git), Steve Potts (dr), Dave Smith (bs) und Mark Namore (keys) und unter der Regie des legendären Producers Jim Gaines ein. Und wie wie der Titel andeutet bekommt man hier Soul-Blues vom Feinsten aufgetischt, vom slow shuffle “I Know” und dem swingenden “Ain’t Got No Money” über die ultra-funkigen Versatzstücke “Tripping On You” und “Voodo” bis hin zur Traum-Ballade “Crazy World”.
Big Daddy trägt echte Emotion in der Stimme, erzählt von Liebe auf den ersten Blick, eines Mannes Sehnsüchten und über die Altvorderen auf den Baumwohlfeldern, die Muscle Shoals-Mucker liefern den unaufgeregten musikalischen Rahmen der, der Tradition entsprechend, herrlich Old School und mit feinen Zutaten wie dem gelegentlichen Slide-Solo oder pointierten Bläsersätzen versehen ist.
Wer sich hiervon angesprochen fühlt sollte, nein MUSS hier schleunigst zugreifen.
https://www.youtube.com/watch?v=vr68QhZwWjs