“Hardware” ist nach “Perfectamundo” (2015) und “Big Bad Blues” (2018) das dritte Solo-Ouevre des ZZ TOP-Frontman’s Billy F Gibbons.
Billy hatte sich wieder Auszeit von seiner Stammband genommen und das Album gemeinsam mit Drummer Matt Sorum (GUNS ‘N ROSES, VELVET REVOLVER), der auch als Co-Produzent verantwortlich zeichnete, und dem Gitarristen Austin Hanks in den Escape-Studios in der kalifornischen Wüste eingespielt.
“Die Gluthitze und der Desert-Vibe mit Sanddünen, Kakteen und Rattlesnakes bildeten den perfekten Backdrop für den Sound, den wir auf “Hardware” haben wollten” erklärt der Rauschebart. Während er auf “Perfectamundo” mit einer deutlichen Latin-Schräglage eine ungewohnte musikalische Facette offenbarte, kehrte er auf “Big Bad Blues” merklich zum Trademark-ZZ TOP-Sound zurück von dem auch auf “Hardware” keinen Millimeter abrückte.
Auf dem Opener “My Lucky Card” geht das Trio gleich ohne Vorwarnung in die Vollen, ein no-nonsense Rocker befeuert mit gewaltigem Riffing und den unverändert raukehligen Vocals des unverwüstlichen 71-Jährigen.
“She’s On Fire” schlägt in die gleiche Kerbe und hat gleich zwei oberamtliche Gitarrensoli in petto, mit dem treffend betitelten “More-More-More” schalten die Herrschaften einen Gang höher und fahren einen hammermäßigen Blues Rocker auf, der mit sparsam bemessener Distortion und g’schmackiger Silde-Gitarre den Nerv der Fans punktgenau treffen sollte.
Doch sollte man das Album nun beileibe nicht kategorisieren, hier sind neben traditionellem Hardrock auch Nuancen von Neo-Metal, Country, Blues und sogar Surf Music verwoben, die “Hardware” zu einem total spannenden Roadtrip machen. Weitere Highlights sind “Stackin’s Bones” mit einem Gastauftritt der Roots Rock-Shooting Stars LARKIN POE, die mit ihren samtigen Backing Vocals in deutlichen Kontrast zu Billy’s knarziger Stimme treten, und die überraschende spoken word-Darbietung auf “Desert High”, die Erinnerungen an den legendären Gram Parsons wachruft.
“We holed up in the desert for a few weeks in the heat of the summer and that in itself was pretty intense” faßt es Billy Gibbons zusammen. Auf den Punkt gebracht.