Mag sein, dass der Albumtitel uns Altspatzen irgendwie an den grandiosen HUMBLE PIE-Song “30 Days In A Hole” erinnert. Und wenn, wär’s kein auch Mysterium, war und ist BLIND PETITION-Chef Hannes “Fusel” Bartsch doch bekennender Fan von Steve Marriott & Co….
“Ich hatte diese alten Tapes in einer Schublade, Songs die es nicht oder in teilweise ziemlich anderen Versionen auf “Elements Of Rock” geschafft hatten” schildert Hannes. “Und ich fand, dass man die durchaus mal veröffentlichen sollte.”
Gesagt, getan und somit bekommt der geneigte Fan nun 15 knackige Rocker vorgesetzt, eingespielt weiland im Lineup Fusel (git/voc), Gary Wheeler (voc), Mario Brodtrager (dr), Benny Benedict (bs) und Helmut Bibl (git). Nur eine der schier unzähligen Besetzungen der dienstältesten heimischen Legenden-Band, aber aber durchaus eine der schlagkräftigsten. Obwohl soundmäßig optimiert kommen die Songs rau und ungeschliffen rüber, vom treibenden Opener “Look Up The Grave”, dem von lässiger Slide dominierte “Stardust” und das im Vergleich zu der Album-Version relative düstere “Forever Free” bis hin zu “Steelhunter” mit skurillen Lyrics (“Da hat der Wheeler irgendwas zusammengestoppelt” O-Ton Hannes). Mit “Shock Therapy” taucht ein nahezu kommerzieller Ohrwurm-Aspirant mit gewisser NWOBHM-Schräglage auf und dass die Herrschaften auch instrumentale Finesse beherrschen stellen sie mit “Just One Night” unter Beweis.
Zum Abschluss gibt’s mit “Hero Of The Ring” noch eine veritable Obskurität: “Ich habe den Song damals als Ring-Hymne für einen Boxkampf geschrieben und nur mit Gary, der auch die Drum-Parts lieferte, eingespielt. Leider kam der Kampf dann nicht zustande weil einer der Protagonisten davor hinter schwedische Gardinen wanderte”. Kann ja mal passieren, aber dafür gibt’s schlußendlich noch die 2010er Version des BP-Klassikers “Hero” obendrauf.
Eine durchaus spannende Rückschau in die wilden 90er, ein bissl Nostalgie darf da schon aufkommen. Sex, Drugs & Rock’n’Roll in Simmering!