Bevor Bob Seger mit der Single “Get Out Of Denver” 1974 seinen ersten, noch moderaten Chart-Erfolg feierte hatte er bereits sechs Studio-Alben auf Capitol Records veröffentlicht, die heute als Fan-Favourites gelten, aber Ende der 60er/Anfang der 70er nur die überschaubare Anhängerschaft begeistern konnten.
Davor firmierte der Mann noch als BOB SEGER & THE LAST HEARD und hatte mit “East Side Story” (auf Hideout Records) einen Überraschungs-Hit in der heimatlichen Detroit-Umgegend. Daraufhin nahm Cameo-Parkway Records die Band unter Vertrag und produzierte eine Handvoll weiterer Singles, von denen nur “Heavy Music” den Verkaufserfolg von “East Side Story” toppen konnte. Allerdings wurde dieser Höhenflug jäh gestoppt, da das Label pleite ging…
Nun sind diese Aufnahmen von 1966/67 erstmals zur Gänze zu hören: Das pychedelisch angehauchte “East Side Story” mit “In-A-Gadda-Da-Vida”-ähnlichen Percussions findet sich als Vokal- und Instrumental-Version, auch das swingende “Heavy Music” ist hier mit “Pt.1” und “Pt.2” dokumentiert. “Chain Smokin’” und “Vagrant Winter” sind weitere US-Psych Versatzstücke, während “Florida Time” unerwartet eins zu eins im Beach Boys-Fahrwasser daherkommt und Bob auf “Sock It To Me Santa” sehr gekonnt einen auf James Brown macht – die Markenzeichen-Reibeisenstimme feiert übrigens auf letzterem fröhliche Urständ’.
Ein Chronisten-Schmankerl unter dem Herrn!