Frau Tyler besticht auch mit stolzen 70 Lenzen mit ihren Vorzügen, der unverändert packenden Reibeisen-Stimme und dem gewohnt blendenden Aussehen, das vermutlich nun ein wenig den Künsten des Schönheitschirurgen ihres Vertrauens geschuldet ist.
Während Bonnie auf dem Vorgänger “Between The Earth And The Stars” fröhlich mit illustren Kollegen wie Rod Stewart, Barry Gibb, Francis Rossi und Cliff Richard duettierte, ist sie hier völlig “on her own” zugange. Die 12 brandneuen Songs wurden ihr hörbar auf den Leib geschrieben, und während sich in der Vergangenheit bisweilen Licht und Schatten – Mega-Hits wie “Holding Out for A Hero”, “It’s A Heartache” und “Lost In France” sowie AOR-Schmankerln à la “Notes From America” und “Hide Your Heart” (aus der Feder von Desmond Child) neben ziemlich belanglosem Liedgut – gegenüberstanden, kann man vor den mir leider nicht bekannten Songwritern hier den Hut ziehen. Ein wenig gediegene Rock-Attitüde (“Hungry Hearts”), ein Quentchen Bombast “Stuck To My Guns”, ein Schäuferl 80er Nostalgie in Synthie-Glasur und, klarerweise, die Herz-Schmerz-Ballade “I’m Only Guilty (Of Loving You)” – alles richtig gemacht.
Chapeau, Frau Tyler! Wenn’s, wie der Titel verkündet, noch besser kommen soll dann verbleiben wir in freudiger Erwartung!