BOON Boon

Stamping Ground Records

Mit dem „roten“ Album auch international erfolgreich?

Seit gut zwei Dekaden beackert diese Band die heimische Szene und hat in dieser Zeit - nicht nur für österreichische Verhältnisse - bereits einiges erreicht. Wer kann schließlich von sich behaupten, einen derart bilderbuchhaften Aufstieg erlebt haben zu dürfen und ist von einer Demo-Band mit lokalen Auftritten zu einer regionalen Fixgröße mit Plattenaufnahmen und in weiterer Folge zum erlesenen Kreis der Music Award-Nominierten aufgestiegen?

Nicht allzu viele, sehr wohl aber die einst im südlichen Niederösterreich gegründeten BOON, die als bisherigen Karriere-Höhepunkt einen Gig im Vorprogramm von AC/DC vorzuweisen haben. Mit ihrem aktuellen Dreher können die Herren einmal mehr ihre Klasse unter Beweis stellen und ebenso, dass sie sowohl harten Heavy Rock als auch Groove Metal mehr als nur ordentlich draufhaben. Diese stilistische Gratwanderung scheint generell die „Spezialdisziplin“ des inzwischen vom belgischen „Legionär“ Ken Straetman verstärkten vierköpfigen Geschwaders zu sein, denn die 11 Tracks ihres titellosen, „roten“ Albums leben quasi davon.

Zwar geht es innerhalb der einzelnen Songs sehr wohl stringent und geradlinig zur Sache, doch schon auf den derb groovenden Opener 'Rise And Fall' (wann damit nicht jeder Festival-Acker aus dem Stand heraus zum Beben gebracht werden kann, muss wohl die PA kaputt sein!) geht es mit 'Overdrive' vergleichsweise gemäßigt, weil rockiger und melodischer zur Sache.

Eines haben die Nummern aber gemeinsam, sie verfügen über einprägsame Hooks und werden zu einem Großteil von auf Anhieb einprägsamen Refrains verziert. Diese Bestandteile prägen sowohl das gelungene Experiment „Mundart-Rock“ mit dem unmissverständlichen Titel 'Geh Weida', sind aber auch in der von einer Gastsängerin unterstützten Ballade 'Open Eyes' zu vernehmen und erweisen sich selbst in der 90er-TESTAMENT / PANTERA-inspirierten Thrash-Abrissbirne 'Furious' als essentiell.

Gratulation an die Herrschaften, denn im Endeffekt erweist das Teil als mitreißend und zwingend. Gut möglich also, dass BOON mit dieser Scheibe den nächsten Schritt nach oben auf der Karriereleiter tätigen können – und der sollte dem Quartett schlussendlich einen guten Namen weit außerhalb der Landesgrenzen einbringen.

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