Beim insgesamt neunten Studioalbum ist diese Formation inzwischen angelegt, hat sich für dieses im Vorfeld jedoch in einem gewissen Maße neu orientieren müssen. Zumindest was das Songwriting betrifft, schließlich hat mit Gitarrist Keith Nelson der kongeniale Partner von Sänger Josh Todd aus der Band verabschiedet.
Gut, dass sich der Ganzkörper-tätowierte Front-Sympath auf den langjährigen Produzenten Marti Frederiksen verlassen konnte, und der sich mehr denn je an der Entstehung der Tracks beteiligt hat. Dass die Scheibe von Marti mit dem entsprechend druckvollen, satt rockenden Sound versehen wurde, ist demnach geradezu als logische Konsequenz zu betrachten. Ebenso die Tatsache, dass die Band im Verlgeich zu den letzten Drehern wieder vermehrt auf Hooks und eingängige Refrains setzt.
Keine Frage, die Handschrift der Produzenten-Legende ist „Hellbound“ definitiv anzumerken. Das jedoch hat sich in keiner Weise auf die Deftigkeit des Materials ausgewirkt. Im Gegenteil, dermaßen rotzig und mitunter auch mehr als dezent punkig klangen BUCKCHERRY schon lange nicht mehr. Der Sleaze/Hard Rock der US-Amerikaner hat dadurch nämlich nicht nur einen gehörigen Tritt in den Allerwertesten erhalten, das Gebräu klingt zudem auch abwechslungsreicher als zuletzt.
Als „roter Faden“ der Geschichte erweist sich einmal mehr die immer noch giftige Stimme des Frontmannes. Der gibt sowohl in knarzigen Rock-Granaten wie dem furiosen Opener ‚54321‘, dem nicht minder gelungenen Titelsong sowie dem von der Intensität her entfernt an den immer noch größten Band-Hit ‚Crazy Bitch‘ erinnernden ‚So Hott‘ und dem mit elegant-swingender AEROSMITH-Schlagseite ausgestatteten Blues-Rocker ‚Gun‘, auf Anhieb zu erkennen, wer hier zu Werke geht. Aber auch bei den eher getrageneren und balladesken Tracks (‚The Way‘ könnte durchaus auch zu einem Radio-Hit werden!) gibt der ganz offensichtlich stimmlich und wohl auch körperlich topfitte Josh verdammt gute Figur ab.
Bleibt bloß noch zu hoffen, dass es BUCKCHERRY demnächst wieder zu uns auf Tour schaffen, denn die zehn Songs dürften allesamt auch das Zeug dazu haben, sich als potentielle Live-Abräumer zu etablieren. Cheerz!
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