Seit mittlerweile 30 Jahren (inklusive einer kurzen Pause zwischen 2002 und 2005) ist diese Truppe nun unterwegs und kredenzt auch auf ihrem elften Studioalbum puristisch angelegten, hemdsärmeligen Hard Rock in traditioneller US-Machart. Da seit knapp zehn Jahren zudem endlich eine gewisse Stabilität ins Line-Up eingekehrt ist, kann sich Frontmann und Aushängeschild Josh Todd auf das Wesentliche konzentrieren - und das ist nun einmal der ausdrucksstarke, mehr oder weniger „gelebte“ Gesang.
Sein mitunter an Bon Scott erinnerndes Timbre hat nach all den Jahren nichts an Strahlkraft eingebüßt, und kommt immer noch überzeugend, vor allem aber authentisch aus den Boxen. Zu komplexen Kompositionen würde es zwar ohnehin nicht passen, doch das war nie Thema bei den Herrschaften. Sehr wohl aber fügt sich sein mitunter eher melancholischer Vortrag, der in den eher getragenen Momenten an den unvergessenen Scott Weiland denken lässt, gut ins Gesamtbild ein. Speziell das balladeske Material (‚Hello Goodbye‘) profitiert immens davon.
Zwar ist Josh mitnichten als Alleinunterhalter samt Begleitband unter dem Banner BUCKCHERRY unterwegs, es ist mit Sicherheit aber einmal mehr seine unnachahmliche, hingebungsvolle Art und Weise Tracks wie ‚Come On‘ (könnte auch von einem frühen AC/DC-Dreher stammen), ‚When The Sun Goes Down' , oder ‚Let It Burn‘ zu intonieren, die den Unterschied ausmachen und BUCKCHERRY als Unikat erscheinen lassen.
Ob man die nur knapp mehr als 30 Minuten Spielzeit als ausreichend betrachtet, weil mit den darauf befindlichen zehn Tracks ohnehin alles gesagt wurde, was es mitzuteilen gibt, bleibt Ansichtssache. Zwar zählten BUCKCHERRY ohnehin noch nie zu jenen Formationen, die nach wenigen Monaten mit etwaigen „Special Editions“ auf den Markt kommen, ein klein wenig länger hätte der Dreher meinem Dafürhalten nach aber durchaus ausfallen dürfen. Doch unabhängig davon, hat die Band einmal mehr vieles richtig gemacht und – was noch wichtiger ist - scheint die gute Form der letzten Alben beibehalten haben zu können.
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