Irgendwie vermittelt die Art und Weise wie die Karriere von BURNING RAIN vorangetrieben wird, seit jeher den Eindruck einer Nebenbaustelle. Dabei hat die von Gitarren-Ikone Doug Aldrich und dem früheren MONTROSE- und aktuellem KINGDOM COME-Sänger Keith St. John vor 20 Jahren aus der Taufe gehobene Formation bislang ausnahmslos feines Material veröffentlicht.
Für die erste Veröffentlichungspause gab es einen einfachen Grund: Meister Aldrich legte zwischen 2000 und 2013 sein Hauptaugenmerk nachvollziehbarerweise auf seine Engagements bei DIO und WHITESNAKE und hatte erst dann wieder Zeit für BURNING RAIN. Die Geschichte schien sich zu wiederholen, denn auch nach dem Comeback-Album "Epic Obsession", das Aldrich und John vor sechs Jahren zusammen mit dem kurzzeitigen QUIET RIOT- und DOKKEN-Bassist Sean McNabb und Drummer Matt Starr aufgenommen hatten, war bald wieder Schicht im Schacht angesagt.
Einzig die Namen der Baustellen waren andere und daher kommt es sogar einigermaßen überraschend, dass trotz des stetig wachsenden Erfolgs von THE DEAD DAISIES und der ebenso mit Hingabe betriebenen Zweitband REVOLUTION SAINTS (ein neues Album soll noch in diesem Jahr erscheinen!) überhaupt noch Zeit für BURNING RAIN geblieben ist.
Zum Glück muss man sagen, denn auch das von Aldrich, John und ihren neuen Kollegen Blas Elias (dr., u.a. SLAUGHTER) und Brad Lang (bass, Y&T) eingespielte "Face The Music" entpuppt sich auf Anhieb als gelungen. Dass klassischer Hard Rock dargeboten wird, sollte sich von selbst erklären, schließlich ist Doug Aldrich nicht nur ein Könner auf diesem Gebiet, sondern auch ein Musiker der diesen Sound offenbar im Blut hat.
Zwar steht der Name BURNING RAIN seit jeher für eine weniger dreckige Version davon, doch speziell diesbezüglich sind Änderungen zu vermelden. Zum einen kommen so manche Riffs nun offener und derber aus den Boxen, wie auch der Sound der Scheibe "naturbelassener" als früher klingt. Zudem muss auch noch erwähnt werden, dass man Keith St. John zuvor auch nur ganz selten dermaßen rau hören konnte. Zwar stellt sich bei Songs wie 'Lorelei' oder dem Titeltrack durchaus die Frage, ob man diese nicht auch unter dem Banner THE DEAD DAISIES hätte veröffentlichen können, ein gewisses Maß an Eigenständigkeit bleibt BURNING RAIN aber dennoch erhalten.
Zum einen, weil die Tracks weniger kompakt ausgefallen sind und die Arrangements ausgefeilter wirken, und zum anderen, weil Keith St. John eben doch nicht ganz so deftig ins Mikro röhrt wie John Corabi. Dennoch sollten sich auch Fans der momentan erfolgreichsten Band des blonden Gitarristen an BURNING RAIN erfreuen können.
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