Das Trio aus Nashville legt mit “Country Fuzz” sein viertes Langeisen vor. Der Titel ist Programm, jedoch mit gewissen Einschränkungen: Während Jaren Johnston (voc/guit), Kelby Ray (bs/steel guit) und Neil Mason (dr) bislang eine ziemlich unbekümmerte, eigenständige Mucke mit Southern Rock-, Country- und Classic Rock-Anteilen zum Besten gaben bemüht man sich hier zum Teil plötzlich und unerwartet um einen vordergründigen Chart-Appeal.
OK, auf “Hard Out For A Country Boy” werden die Southern Rock-Roots gemeinsam mit den Gästen Chris Janson und Travis Tritt nachdrücklich zelebriert, “Slow Rollin’” ist ein kerniges Fuzz-Versatzstück mit schönen Slide Parts und “Raise Hell”, ebenfalls mit cooler Slide, könnte nahezu ein Exzerpt aus Ry Cooder’s “Southern Comfort”-Soundtrack sein – wenn da nicht urplötzlich die geschmeidige Hookline daher kämen.
Und Hooks und Ohrwurm-Chorusse haben die Jungs hier massenhaft am Start. “Crackin’ Cold Ones With The Boys”, “Blue El Camino” und “Jack Daniels Heart” kommen immerhin noch mit locker-flockigem Schmiss daher, während “Labels”, “Dirt Road Nights” und “Heat” dann ziemlich schamlos das Modern-Pop-Mäntelchen übergeworfen bekomnen. Wenn das plötzlich auf Ö3 zu hören wäre tät’s mich nicht wundern …
Also, Jungs, bei allem Verständnis – beim nächsten Mal darf’s ruhig wieder erdiger und dreckiger klingen!