CARTHAGODS The Monster in Me

Metalville / Rough Trade

Hammer-Teil der tunesischen Prog/Power Metaller

Ganz neu ist dieser Dreher aus Band-Sicht zwar nicht mehr, doch da “The Monster In Me“ im letzten Jahr doch nicht wie vorgesehen über das estnische Mini-Label Darkside Records Europe aufgelegt werden konnte, dürfte die Formation selbst, wie auch ihre Fans der nunmehrigen, offiziellen Veröffentlichung regelrecht entgegengefiebert haben. Mit dem neuen, erfahrenen und kompetenten Business-Partner an der Seite, sollte die tunesische Prog/Power Metal-Formation auch tatsächlich einen erheblichen Schritt auf der Karriereleiter zu tätigen im Stande sein, schließlich weiß das Album in vielerlei Hinsicht zu überzeugen.

Stilistisch hat sich bei CARTHAGODS seit dem selbstbetitelten 2015er Debüt zwar nicht viel geändert, die Band allerdings nicht zuletzt durch die unzählige Auftritten in Europa und der Heimat nicht nur viel an Erfahrung gewonnen, sondern sich offenbar auch kompositorisch weiterentwickelt um Songs essentieller zu gestalten. Zwar hat man ganz offenkundig auch höheres Augenmerk auf verspielte Details gelegt, die Songs wirken aber dennoch straff und werden durchwegs auf den Punkt gebracht.

"The Monster In Me" klingt nicht zuletzt dadurch wie aus einem Guss, selbst wenn die stilistische Vielfalt wohl nicht ganz einfach zu verarbeiten gewesen sein dürfte.Basierend auf einem zumeist knallharten Metal-Sound, leben die Tracks von den präzisen Riffs ebenso wie vom donnernden Groove, auf den sich die brillant aufeinander eingespielte Rhythmus-Abteilung spezialisiert hat. Ab und zu - meiner bescheidenen Meinung nach sogar viel zu selten – lassen sich darüber hinaus auch orientalisch anmutende Melodien entnehmen, wodurch dem Album auch ein gewisser Hauch Exotik anhaftet.

Dieser wiederum passt ganz vorzüglich zum zumeist an die letzteren SYMPHONY X-Großtaten gemahnenden Klang der Nordafrikaner, die in Mahdi Khema obendrein einen bis dato noch nahezu unbemerkt gebliebenen Könner am Mikro in ihren Reihen haben. Der Kerl verfügt nicht nur über eine ähnliche Ausdruckskraft und Darbietungskunst wie Russell Allen, sein Timbre erinnert dabei auch immer wieder an Jorn Lande. Klar, dass da auch die Kooperationen dieser beiden Sangeskünstler in Erinnerung gerufen werden, auch wenn die Tunesier doch wesentlich deftiger zur Sache gehen. Feines Album einer überaus empfehlenswerten Band!

 

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