Nicht von den ebenfalls recht deftig zur Sache gehenden Kanadiern ist hier die Rede, sondern von jener Formation mit Namen CHANBREAKER aus der „Stahlstadt“ Linz, die wohl nicht zuletzt deshalb in ihr Band-Logo ein Ä statt einem A integriert hat. Gegründet 2015, folgte im Jahr darauf die EP "Awakening Of Evil" und 2018 das Debütalbum "Wasteland City". Dafür erhielten die Burschen reichlich positive Resonanz, weshalb es nur allzu logisch erscheint, daß der eingeschlagene Weg mit aller Konsequenz beibehalten wurde.
Zwar war es ist von den mit Haut und Haar dem Thrash Metal verfallenen Burschen ohnehin nicht anzunehmen, daß man sie auch nur einen Nanometer von ihrer Gangart abbringen lassen würden, doch da der Vierer auf "Relentless Night" dermaßen motiviert zur Sache geht, ist sehr wohl anzunehmen, daß das damalige Feedback nicht spurlos an der Truppe vorbeigezogen ist. Im Gegenteil, die Jungs erwecken den Eindruck als ob sie noch eine Schippe nachgelegt hätten. Zumindest die schier unfassbare Energie und Spielfreude lassen das vermuten.
Im Gegensatz zum Erstling darf man dieses Mal obendrein mit Stolz verkünden, bei einem der geschmacksichersten Plattenfirmen dieses Erdballs überhaupt untergekommen zu sein. Zu Recht, schließlich prangt das „Metal On Metal“-Banner nicht auf jedem Tonträger. Sehr wohl aber auf dem neun Songs und ein Intro umfassenden neuen Gerät der vier Rabauken von CHAINBREÄKER.
Nach der kurzen, atmosphärischen Instrumental-Eröffnung 'As Dusk Rises' brettert die Band unbarmherzig in bewährter Manier los. Soll heißen, es gibt erneut nichts anderes als mit Höchstgeschwindigkeit dargebotenen Thrash Metal der „alten Schule“ zu hören. Davon verstehen die Oberösterreicher einiges, weshalb man sowohl die „Rumpel-Fraktion“ zufriedenstellen wird als auch jene Klientel, die einigermaßen Wert auf technischen Anspruch legt. Da bei einer solchen Gangart und Vortragsweise die Inspirationsquellen oftmals offensichtlich sind, lassen sich auch für "Relentless NightQ diverse große Namen des Genres als solche anführen. Durch die Tatsache, daß sich die Burschen zudem sowohl bei europäischen Heroen als auch an der „Ursuppe“ in Übersee bedienen, könnte man hier wohl der Einfachheit halber ein Thrash-Lexikon anführen und es würde kaum ein Name fehl am Platz sein. Beeindruckend ist einmal mehr die teils halsbrecherische Geschwindigkeit des Vortrags. Hinzuzufügen gilt es noch, daß der „Speed" vor allem in Kombination mit entsprechender Härte bestens zur Geltung kommt. Dennoch wird nicht permanent gebrettert, sondern durch gewiefte Breaks für ausreichend Abwechslung gesorgt.
Verbesserungswürdig bleibt jedoch nach wie vor der Sound, der für mein Dafürhalten zu sehr auf „authentisch“ getrimmt klingt und vor allem den Bass unter Wert präsentiert. Aber auch der Gesang von Christoph Ley dürfte für polarisierende Meinungen sorgen, zumal er zwar ein ähnliches „Geifern“ wie der junge „Schmier“ an den Tag zu legen vermag, diese Art von Artikulation aber eben nicht jedermanns Geschmacksnerven trifft. Das jedoch dürfte den Burschen eher egal sein, weshalb ich auch jede Wette eingehe, daß auch der nächste Dreher von CHAINBREÄKER eine musikgewordene Abrissbirne wird.