Als Chris Stapleton 2015 sein Debüt “Traveller” veröffentlichte war er im Musik-Business bereits ein alter Hase, immerhin hatte er in den 10 Jahren zuvor gute 100 Songs für Country-Oberligisten wie Kenny Chesney, Josh Turner, George Strait, Brad Paisley oder Dierks Bentley verfasst und machte auch als Co-Writer von Sheryl Crow, Vince Gill, Peter Frampton oder Ed Sheeran von sich reden.
“Traveller” ging durch die Decke und und fuhr drei Grammys ein, womit dem Mann vermutlich langsam ein Platzproblem angesichts der beachtlichen Anzahl bisheriger Awards drohte… Ein kometenhafter Aufstieg vom absoluten Geimtipp zu einem von Nashville’s Spitzenverdienern!
Auf “Starting Over”, seiner mittlerweilen vierten Scheibe, gelingt es ihm bravourös das “Rebel”-Image mit glaubhafter Bodenständigkeit zu verquicken. Den Outlaw läßt er hinlänglich auf “Devil Always Made Me Think Twice” raushängen während er sich mit “When I’m With You”, einem bezaubernden Duett mit seiner Frau Maureen, ganz von der sanften Seite zeigt. Da gibt’s mit “Arkansas” noch weitere deftige Kost mit Edelstahl-Riffs und abgedrehten Soli, das bissige “Watch You Burn” nimmt zu den Schießereien anno 2017 in Las Vegas Stellung und mit “You Should Probably Leave” erteilt Chris noch bitter-süße Beziehungsratschläge.
Großartiges Songwriting, eine vorbildliche Produktion und ein Gesangsvortrag, der nahezu lückenlos tief unter die Haut geht. Noch von Ende 2020, somit das letzte, ultimative Highlight dieses sonst ziemlich düsteren Jahres!