CHROME DIVISION One Last Ride

Nuclear Blast / Warner

 

Ein letzter Austritt noch, dann ist Schluss!

Der gesprochene Text im an Italo-Western gemahnenden Intro 'Return From The Wastelands' lässt erahnen, was hier Sache ist, und ja, "One Last Ride" ist tatsächlich als Abgesang von CHROME DIVISION vorgesehen. Nach 15 durchaus erfolgreichen Jahren beenden die Herren Shagrath, der nach fast zehn Jahren wieder zur Formation zählende, frühere Frontmann Eddie Guz, Gitarrist Mr. Damage und Drummer Tony White also das Kapitel um sich fortan auf andere Tätigkeiten konzentrieren zu können.

Mit mangelnder Motivation dürfte die Entscheidung allerdings nichts zu tun gehabt haben, denn im Vorfeld der Veröffentlichung hat man bekanntgegeben, dass an sich Material für gut zweieinhalb Stunden Musik zur Verfügung gewesen wäre. Aufgenommen wurde dieses zunächst bei den dienstäglichen Treffen im bandeigenen Proberaum, bevor es an die Song-Auswahl ging um dieses Album zu finalisieren.

Keine Ahnung, ob man sich dafür Hilfe von Außenstehenden geholt hat, oder ob das Quartett im Alleingang entscheiden hat, welche Songs auf "One Last Ride" verewigt sein sollen. Anzunehmen ist leider zweiteres, wobei im Endeffekt ein klein wenig an Betriebsblindheit im Spiel gewesen sein muss. Die Tracks klingen nämlich an sich durch die Bank inspiriert und werden auch einwandfrei dargeboten, der entscheidende Funke will aber auch nach mehreren Durchläufen nicht überspringen. Das liegt zum einen an der Tatsache, dass im Verlauf der Spielzeit festzustellen ist, dass sich CHROME DIVISION zu sehr auf einen Tempobereich festgelegt hat und Abwechslung daher zu kurz kommt, und zum anderen am regelrecht stur beibehaltenen Groove, der gegen Ende hin fast schon Mantra-artig anmutet.

Dadurch vermag "One Last Ride" auf lange Sicht einfach nicht zu überzeugen. Da hilft weder die Tatsache, dass die Scheibe lässig beginnt und mit 'So Fragile' und 'Back In Town' amtliche Popo-treter beinhaltet, noch ein sentimentaler Blick durch die Fan-Brille. Schlecht macht CHROME DIVISION selbstredend auch auf diesem Album nichts, wirklich mitzureißen vermag der Dreher nach den erwähnten Highlights aber dennoch nicht mehr.

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