CHVRCHES Love Is Dead

Universal Music

Da fehlt das Brot…

Mit einem perfekten Hybrid aus 80er-Synth-Affinität, trendigen Beats und einer weiblichen Frontdame eroberten CHVRCHES um 2014 die Herzen aller Electropop-LiebhaberInnen. Die Sängerin Lauren Mayberry, so gut ihre Stimme auch sein mag, könnte allerdings etwas weniger „Maus“ sein. Ist sie aber immer noch und man hat sich wohl damit abgefunden. Ihr Debütalbum „The Bones Of What You Believe“ repräsentierte eine selten gute Liedersammlung, die genügend Schmalz innehatte, um Mainstream-Appeal zu erzeugen, aber zu wenig Schmalz, um eine FM4-Zuhörerschaft davon anzustoßen. Ergo, genau die richtige Menge Schmalz am Brot. Der 2015 veröffentlichte Nachfolger „Every Open Eye“ ließ zwar noch so manche Songs hängen bleiben, teilweise aber korrelierten die hochgradig poppigen Songs mit einer Indie-Crowd nur noch kaum. Nun erscheint der dritte Longplayer „Love Is Dead“ und dieser richtet sich größtenteils an Radio-HörerInnen. Ob man jetzt CHVRCHES oder Radio Energy hört, ist mittlerweile wurscht. Die Songs, wie z.B. die schockierend schwache erste Single „Get Out“ oder die Kaugummi-Ballade „Never Say Die“ wirken so, als sehnten sich CHVRCHES nach Chart-Erfolgen. Schließlich muss man sagen, dass die Band einst einem innen luftig, außen knusprigen Sauerteig-Brot, bestrichen mit feinstem Grammelschmalz, gleichte. „Love Is Dead“ ist eine große Schüssel Schmalz, ohne Brot.
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